
Das viastore Team in Bietigheim-Bissingen ist für die Fertigung der Regalbediengeräte zuständig – dafür sind viele unterschiedliche C-Teile im Lager vorrätig. Für Nachschub sorgt Kanban- Experte Otto Roth. (Bild: Otto Roth GmbH & Co KG)
Aufs Wesentliche reduziert, gut sortiert und immer in ausreichender Menge vorhanden – die Mitarbeiter von viastore in Bietigheim-Bissingen müssen sich keine Gedanken machen, ob alle für die Fertigung der Regalbediengeräte erforderlichen C-Teile im Lager sind. Schrauben, Muttern, Sicherungsringe, Kabelbinder und mehr liegen in blauen Kanban-Behältern bereit. Die Logistik von Otto Roth stellt die kontinuierliche Nachschubversorgung sicher. Der Kanban-Spezialist ist seit 2011 regelmäßig bei viastore, um das Zwei-Behälter-Kanban-System zu befüllen.
Die viastore Group, seit 2022 Teil der Toyota Industries Corporation, ist ein internationaler Anbieter von Intralogistik-Systemen, Intralogistik-Software und unterstützenden Services. Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 600 Mitarbeiter. Am Standort Bietigheim-Bissingen befindet sich die Fertigung von Regalbediengeräten. Ulrich Guschlbauer ist dort für den Einkauf der mechanischen Teile und Baugruppen zuständig, die seine Kollegen für die Montage benötigen. Dazu gehören unter anderem auch große Schweißbaugruppen wie beispielsweise Masten, Hubwagen, Hubwerke oder Fahrwerksträger – und eben die unterschiedlichen C-Teile. „Um diese kleinen Komponenten kümmert sich zum größten Teil Otto Roth“, erklärt Guschlbauer. „Das entlastet uns und sorgt für eine einfache, effiziente Lagerhaltung.“
Zeit und Lagerplatz sparen
Stephan Becker, Teamleiter Fertigung bei viastore, erinnert sich gut an die Zeit ohne Kanban-System: „Wir mussten jede Schraube einzeln auflisten, das war eine lästige Zählerei und ein enormer zeitlicher Aufwand.“ Ins Gespräch kamen die beiden Unternehmen im November 2011 – das Ergebnis: ein barcode-basiertes Zwei-Behälter-System. Becker war es wichtig, mit der Lösung keinen wertvollen Lagerplatz zu verschwenden und gleichzeitig Versorgungssicherheit zu haben.
„Unser Fahrer kommt in der Regel mittwochs, stellt die Palette mit den vollen Behältern hin und nimmt die leeren wieder mit“, beschreibt Wolfgang May. Er ist bei Otto Roth im Außendienst für die Beratung und Betreuung von viastore zuständig. An jedem Behälter befindet sich ein Barcode-Etikett mit den Informationen zu den jeweiligen C-Teilen, die bei Otto Roth nachgefüllt werden. Die Menge ist mit viastore abgestimmt – abhängig vom Jahres- beziehungsweise Monatsbedarf. „Kanban ist ein flexibel erweiterbares System ohne feste Begrenzung. Dadurch können wir in enger Absprache mit den Verantwortlichen jederzeit Anpassungen vornehmen und schnell reagieren“, bringt Berk Kula, Verkaufsleiter bei Otto Roth, die Vorteile des Systems nochmal auf den Punkt. Ein zusätzlicher Vorteil für beide Partner sei die räumliche Nähe der Unternehmensstandorte, was die Zusammenarbeit sehr effizient mache.
Transparent und ressourcenschonend

Die Kanban-Lösung von Otto Roth liefert die Komponenten immer dann nach, wenn der Kunde diese tatsächlich benötigt. Darüber hinaus verbessert das System die Transparenz in den Produktionsabläufen, da alle Beteiligten jederzeit den aktuellen Status im Lager sehen. Die Partner stimmen die Teileliste und den Verbrauch jährlich ab. Aktuell sind 300 unterschiedliche Komponenten im Kanban-System, weitere 200 bestellen die Mitarbeiter manuell bei Otto Roth.
Anwender wie viastore, die meistens auf kleine Mengen zugreifen, produzieren dank Kanban auch ressourcenschonend. „Wenn wir bei einem Projekt einen zusätzlichen Bedarf haben, genügt ein Anruf oder eine E-Mail und die benötigten Artikel werden uns zeitnah bereitgestellt. Der zuständige Innendienst-Ansprechpartner ist jederzeit erreichbar, er reagiert zuverlässig und kompetent auf die Anforderungen“, schwärmt Stephan Becker.
Gut aufgestellt für die Zukunft
Im nächsten Schritt soll das Kanban-System modernisiert werden. „Wir stellen auf neue Kanban- Behälter um und passen die Füllmenge auf den aktuellen Jahres-Bedarf an“, erklärt Wolfgang May. viastore nutzt seit kurzem auch die Online-Plattform von Otto Roth (www.kanban-mobil.de), die von überall abrufbar ist – ob PC, Tablet oder Smartphone. Wenn sich Stephan Becker dort einloggt, werden ihm alle Daten und Auswertungen rund um die Belieferung transparent dargestellt. Das sind Angaben zu Mengen oder Preisen, aber auch zum jeweiligen Standort und Status. Eine Überwachungsliste zeigt Verbräuche und Stammdaten der C-Teile an, außerdem lassen sich Auswertungen zu gelieferten Behältern mitsamt Lieferscheinen und Rechnungsnummern abrufen.
Ulrich Guschlbauer greift lieber zum Telefonhörer: „Der Service ist sehr gut und wir wollen diese stabile, vertrauensvolle Zusammenarbeit weiterführen.“ Die viastore-Mitarbeiter sind sehr zufrieden mit dem Kanban-System, sie investieren weniger Zeit in die Beschaffung und sparen vor allem wertvollen Lagerplatz.