Welche Familienunternehmen liegen international in der Branche "Industrie" an der Spitze? Der Global Family Index gibt Antworten.(Bild: Volkswagen AG)
Betriebe in Familienbesitz schaffen es bis an die Spitze. Führend sind hier vor allem die Autobauer, so eine Studie.
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Der Global Family Business Index 2025 zeigt die größten Familienunternehmen der Welt. Sie sind nicht nur Nischenakteure, sondern Schwergewichte der Weltwirtschaft. Der Index wird gemeinsam von der Universität St. Gallen und der Unternehmensberatung EY erstellt. Wir haben aus den 500 gelisteten Unternehmen diejenigen aus der Industrie herausgefischt. Das können zum Teil auch Mischkonzerne sein. Reine Beratungsunternehmen, Handelsketten (wie Walmart oder die Schwartz-Gruppe) lassen wir bei der Betrachtung außen vor.
Die betrachteten Unternehmen kommen 2024 auf einen aggregierten Umsatz von 8,8 Trillionen US-Dollar und 25,1 Millionen Beschäftigte. Der Großteil kommt aus den USA und Deutschland. Aber auch China, Frankreich und Italien sowie Brasilien, Kanada und Mexiko sind stark vertreten.
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In unserer Bildergalerie finden Sie die 20 größten Familienunternehmen der Welt nach ihrem Umsatz im Jahr 2024.
Platz 20: CMA CGM GroupMit einem Umsatz von 47 Milliarden US-Dollar und 146.000 Beschäftigten kommt das französische Unternehmen auf den 20. Rang. CMA CGM (Compagnie maritime d’affrètement – Compagnie générale maritime) ist ein französischer Schiffs- und Logistikkonzern, der 1978 von Jacques Saadé gegründet wurde und seinen Hauptsitz im CMA CGM‑Turm in Marseille hat. Das Unternehmen gehört zu den größten Containerreedereien der Welt CMA CGM befindet sich mehrheitlich im Besitz der Familie Saadé, die über Merit France 73 Prozent der Anteile hält. Weitere 24 Prozent gehören der türkischen Yıldırım Holding und 3 Prozent der französischen Staatsbank Bpifrance.(Bild: Stefan Lambauer - stock.adobe.com)
Platz 19: Enterprise Products PartnersMit einem Umsatz von 49,72 Milliarden US-Dollar und 6.000 Beschäftigten kommt das US-Unternehmen auf den 19. Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. Enterprise Products Partners ist ein Energiedienstleister mit Fokus auf Erdgas, NGLs, Rohöl, raffinierte Produkte und Petrochemikalien. Er betreibt ein Netzwerk aus Pipelines, Lagerstätten und Verarbeitungseinrichtungen. Der Hauptsitz befindet sich in der Enterprise Plaza in Houston, Texas. Gegründet wurde das Unternehmen 1968 von Dan L. Duncan (zusammen mit zwei Partnern) als Händler für natürliche Gasflüssigkeiten. Die Duncan Familie ist bis heute ein wesentlicher Eigentümer, nachdem Dan Duncan bis zu seinem Tod 2010 die Mehrheit innehatte.(Bild: Photocreo Bednarek - stock.adobe.com)
Platz 18: MaerskMit einem Umsatz von 51,07 Milliarden US-Dollar und 106.000 Beschäftigten kommt das dänische Unternehmen auf den 18. Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. Maersk, offiziell A.P. Møller – Mærsk A/S, ist ein global führendes dänisches Unternehmen im Bereich containergestützte Logistik, Transport und Hafenbetrieb. Der Hauptsitz befindet sich in Kopenhagen, Dänemark. Gegründet wurde die Firma am 1904 in Svendborg von Kapitän Peter Mærsk Møller gemeinsam mit seinem Sohn Arnold Peter (A.P.) Møller als Dampskibsselskabet Svendborg. Heute ist das Unternehmen ein öffentlich gehandeltes Familienunternehmen, das von der Møller Familie über Holding und Stiftungsstrukturen kontrolliert wird (z. B. A.P. Møller Holding).(Bild: Stimmungsbilder1 - stock.adobe.com)
Platz 17: Phoenix PharmaMit einem Umsatz von 51,38 Milliarden US-Dollar und 48.000 Beschäftigten kommt das deutsche Unternehmen auf den 17. Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. Phoenix Pharma SE ist ein europaweit tätiges Familienunternehmen im Pharmagroßhandel, Apotheken-Einzelhandel und in Services für die pharmazeutische Industrie – etwa Warenwirtschaftssysteme, Logistik, Beratung und Verblisterung. Sitz der Unternehmensgruppe ist in Mannheim. Gegründet wurde sie 1994 durch Adolf Merckle durch die Zusammenführung mehrerer regionaler Großhändler. Die Familie Merckle hält über 90 Prozent der Anteile an der Phoenix Pharmahandel GmbH & Co KG. Genauer gesagt, hält die Merckle Unternehmensgruppe den überwiegenden Teil, wobei etwa 20 Prozent der Anteile bei der Firma F. Reichelt liegen. Phoenix Pharma ist Teil der Merckle Unternehmensgruppe.(Bild: Dan Race - stock.adobe.com)
Platz 16: LG Corp.Mit einem Umsatz von 64,68 Milliarden US-Dollar und 15.000 Beschäftigten kommt das koreanische Unternehmen auf den 16. Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. LG Corporation, früher bekannt als Lucky-Goldstar, ist ein südkoreanischer Mischkonzern in den Bereichen Elektronik, Chemie, Telekommunikation und weiteren Industriezweigen. Bekannte Tochtergesellschaften sind LG Electronics und LG Chem. Der Hauptsitz befindet sich in den LG Twin Towers in Seoul, Südkorea. Gegründet wurde das Unternehmen 1947 von Koo In hwoi als „Lak Hui Chemical Industrial Corp.“. Bis heute hält die Koo Familie, Nachfahren des Gründers, rund 45,9 Prozent der Eigentumsanteile.(Bild: LG Energy Solution)
Platz 15: INA-Holding SchaefflerMit einem Umsatz von 65,67 Milliarden US-Dollar und 305.000 Beschäftigten kommt das deutsche Unternehmen auf den 15. Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. INA-Holding Schaeffler GmbH & Co. KG ist die konzernführende Holdinggesellschaft der Schaeffler Gruppe mit Sitz in Herzogenaurach. Gegründet wurde sie am 31. Dezember 2004. Sie steuert das operative Geschäft im Bereich Wälzlager, Gleitlager, Linearsysteme und Präzisionskomponenten vor allem für die Automobilindustrie, aber zum Beispiel auch für den Maschinenbau. Die Holding firmiert innerhalb der Schaeffler Unternehmensstruktur als Muttergesellschaft und hält über Tochtergesellschaften wie Schaeffler Verwaltungs GmbH die Anteile an der Schaeffler AG. Die Eigentümer sind Maria Elisabeth Schaeffler (20 Prozent) und ihr Sohn Georg F. W. Schaeffler (80 Prozent).(Bild: Daniel Karmann / Schaeffler AG)
Platz 14: Aditya Birla GroupMit einem Umsatz von 66 Milliarden US-Dollar und 187.000 Beschäftigten kommt das indische Unternehmen auf den 14. Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. Die Aditya Birla Group ist ein indisches Konglomerat mit Geschäftsfeldern unter anderem in Metallen, Zement, Textilien, Finanzdienstleistungen, Mode, Chemie, Telekommunikation und Entertainment. Der Hauptsitz befindet sich in Mumbai, Indien. Die Wurzeln des Konzerns reichen bis ins Jahr 1857 zurück, als Seth Shiv Narayan Birla im Rajasthani Pilani mit einem Baumwoll- und Jutehandelsgeschäft den Grundstein legte. Heute führt Kumar Mangalam Birlas Sohn Aditya Vikram Birlas, das Familienunternehmen als Chairman weiter – die Gruppe bleibt fest in Birla-Familienbesitz.(Bild: DABARTI - stock.adobe.com)
Platz 13: Roche HoldingMit einem Umsatz von 67,23 Milliarden US-Dollar und 104.000 Beschäftigten kommt das Schweizer Unternehmen auf den 13. Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. Die Roche Holding AG, gegründet 1896 von Fritz Hoffmann La Roche, ist ein Familienunternehmen, das Pharmazeutika und Diagnostikmittel herstellt. Es forscht, insbesondere in den Bereichen Onkologie, Immunologie, Infektionskrankheiten, Neurologie und Augenheilkunde. Der Hauptsitz befindet sich in Basel, Schweiz. In der Eigentümerstruktur spielt die Gründerfamilie eine dominierende Rolle – ein Aktionärspool aus Hoffmann und Oeri Familien hält rund 45 Prozent der stimmberechtigten Inhaberaktien, hinzu kommt die Einzelbeteiligung von Maja Oeri mit weiteren rund 5 Prozent.(Bild: Roche)
Platz 12: Koç HoldingMit einem Umsatz von 67,79 Milliarden US-Dollar und 119.000 Beschäftigten kommt das türkische Unternehmen auf den 12. Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. Die Koç Holding A.Ş. ist ein türkisches Industriekonglomerat, das in Bereichen wie Energie, Automobil, Gebrauchsgüter, Finanzdienstleistungen, Einzelhandel, Tourismus und Schiffbau tätig ist. Der Hauptsitz befindet sich in Istanbul. Gegründet wurde das Unternehmen von Vehbi Koç. Die Wurzeln gehen zurück auf ein Geschäft von 1926, die Holdingstruktur entstand formal 1963. Bis heute hält die Koç-Familie über 60 Prozent der Anteile (inklusive Stiftung und Familiengesellschaften), während rund 26 bis 27 Prozent börslich gehandelt werden – womit das Unternehmen weiterhin als Familienkonzern geführt wird.(Bild: Koç Holding)
Platz 11: ArcelorMittalMit einem Umsatz von 68,28 Milliarden US-Dollar und 127.000 Beschäftigten kommt das luxemburgische Unternehmen auf den elften Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. ArcelorMittal S.A. ist ein Gigant der Stahl- und Bergbauindustrie. Der Hauptsitz liegt in Luxemburg. Gegründet wurde das Unternehmen 2006/2007 durch die Fusion der europäischen Arcelor-Gruppe mit Mittal Steel (welche selbst auf die Gründung von Ispat International durch Lakshmi Mittal zurückgeht). Die Mittal Familie, angeführt von Lakshmi Mittal und inzwischen auch vertreten durch seinen Sohn Aditya Mittal, hält etwa 40 Prozent der Stimmrechte und bleibt damit der einflussreiche Hauptaktionär.(Bild: Alexey Rezvykh - stock.adobe.com)
Platz 10: Idemitsu KosanMit einem Umsatz von 69,88 Milliarden US-Dollar und 14.000 Beschäftigten kommt das japanische Unternehmen auf den zehnten Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. Idemitsu Kosan ist eines der größten japanischen Energie- und Erdölunternehmen, tätig in den Bereichen Ölraffinerie, Petrochemie, Distribution, Exploration (inklusive fossiler und regenerativer Energien) sowie Betrieb eines weitreichenden Tankstellennetzes unter der Marke Apollo. Der Hauptsitz befindet sich in Tokio. Das Unternehmen wurde 1911 von Sazō Idemitsu als Handelshaus („Idemitsu Shokai“) gegründet und 1940 in die Aktiengesellschaft Idemitsu Kosan umgewandelt. In der Eigentümerstruktur hält die Idemitsu Familie weiterhin einen signifikanten Anteil (rund 16 Prozent), während auch institutionelle Investoren wie z. B. Saudi Aramco (etwa 8 Prozent) beteiligt sind.(Bild: InfiniteFlow - stock.adobe.com)
Platz 9: MSCMit einem Umsatz von 92,60 Milliarden US-Dollar und 213.000 Beschäftigten kommt das Schweizer Unternehmen auf den neunten Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. Die MSC Group ist eines der weltweit führenden Schifffahrts und Logistikunternehmen mit einem breiten Spektrum an Aktivitäten — vom Containerschifffahrtsbetrieb über Passagier und Kreuzfahrtdienste bis hin zu Terminal‐ und multimodaler Logistik. Der Hauptsitz befindet sich in Genf, seit MSC dort ab 1978 seinen Standort etablierte. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1970 von Kapitän Gianluigi Aponte mit dem ersten Frachtschiff im Mittelmeer. MSC ist ein privates Familienunternehmen, dessen Alleinbesitz sich in den Händen der Familie Aponte befindet — einschließlich Gianluigi und Rafaela Aponte sowie ihrer Kinder Diego (Group President) und Alexa (CFO) — und bleibt unbörsennotiert.(Bild: MSC)
Platz 8: Robert Bosch GmbHMit einem Umsatz von 99,99 Milliarden US-Dollar und 429.000 Beschäftigten kommt das deutsche Unternehmen auf den achten Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. Robert Bosch ist in den Bereichen Automobilzuliefertechnik, Industrietechnik, Gebrauchsgüter (Elektrowerkzeuge, Hausgeräte) sowie Energie- und Gebäudetechnik tätig. Das Unternehmen wurde 1886 von Robert Bosch in Stuttgart gegründet und hat heute seinen Hauptsitz in Gerlingen bei Stuttgart. In der Eigentümerstruktur spielt ein starker karitativer Ansatz eine zentrale Rolle: Rund 94 Prozent der Kapitalanteile hält die Robert Bosch Stiftung, etwa 5,4 Prozent gehören der gemeinnützigen ERBO II GmbH, und etwa 0,6 Prozent hält das Unternehmen selbst. Die Stimmrechte liegen jedoch mehrheitlich bei der Robert Bosch Industrietreuhand KG, mit rund 7 Prozent Stimmrechten für die Familie Bosch. Die Rechtsform als GmbH soll die langfristige Unabhängigkeit und gemeinnützige Orientierung des Unternehmens im Sinne des Gründers absichern.(Bild: Bosch)
Platz 7: SK Inc.Mit einem Umsatz von 101,38 Milliarden US-Dollar und 118.000 Beschäftigten kommt das koreanische Unternehmen auf den siebten Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. SK Inc. ist die zentrale Holdinggesellschaft der südkoreanischen SK Group, die als Investment- und Geschäftsdach fungiert und in den Bereichen Advanced Materials, Biopharma, nachhaltige Technologien und Digital aktiv ist. Der Hauptsitz befindet sich in Seoul. Gegründet wurde das Unternehmen 1991, später wurde es im Zuge einer Konzernreorganisation 2007 aus dem ursprünglichen SK Corporation herausgelöst, und firmierte bis März 2021 als SK Holdings, bevor es zur heutigen SK Inc. umbenannt wurde. In der Eigentümerstruktur hält der aktuelle Vorsitzende der SK Group, Chey Tae won, über verbundene Beteiligungen und die Holding eine maßgebliche Kontrolle, unterstützt durch eine typische Chaebol Familienstruktur, in der die Konzernführung in Familienhand bleibt.(Bild: Acronym - stock.adobe.com)
Platz 6: Reliance IndustriesMit einem Umsatz von 109,9 Milliarden US-Dollar und 389.000 Beschäftigten kommt das indische Unternehmen auf den sechsten Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. Reliance Industries Limited ist ein indischer Mischkonzern in den Bereichen Energie und Petrochemie, Textilien, Raffinerie, sowie Telekommunikation, Einzelhandel und Medien/Unterhaltung. Der Hauptsitz befindet sich in Mumbai, Indien, als zentrale Verwaltungszentrale des Konglomerats. Das Unternehmen wurde 1958 von Dhirubhai Ambani gegründet und tritt seit 1973 unter dem Namen Reliance Industries auf. Heute kontrolliert die Ambani-Familie – insbesondere Mukesh Ambani – das Unternehmen maßgeblich. Eer hält rund 45 Prozent der Anteile und ist damit der dominante Einzelaktionär.(Bild: Casimiro - stock.adobe.com)
Platz 5: Koch IndustriesMit einem Umsatz von 125 Milliarden US-Dollar und 120.000 Beschäftigten kommt das US-Unternehmen auf den fünften Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. Koch, Inc. ist breit diversifiziert in den Bereichen Raffinerie, Chemie, Energie, Agrarwirtschaft, Fasern, Papier, Elektronik-Komponenten und Handel. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Wichita, Kansas. Gegründet wurde es 1940 von Fred C. Koch als Wood River Oil and Refining Company, die später nach seinem Tod in Koch Industries umbenannt wurde. Heute ist es eines der größten privat gehaltenen Unternehmen der USA, mehrheitlich im Besitz von Charles Koch (42 Prozent) und den Erben von David Koch (42 Prozent), während Trusts für Elaine Tettemer Marshall und Kinder (16 Prozent) ebenfalls beteiligt sind.(Bild: Tony Webster - Wikimedia)
Platz 4: Tata Sons Ltd.Mit einem Umsatz von 165 Milliarden US-Dollar und 1,028 Millionen Beschäftigten kommt das indische Unternehmen auf den vierten Rang unter den größten Familienunternehmen weltweit. Tata Sons ist die Holdinggesellschaft des indischen Tata-Konglomerats und ist demnach Haupteigentümer der Unternehmen wie Tata Motors, Tata Steel oder Tata Power. Sitz der Gesellschaft ist in Mumbai. Gegründet wurde Tata Sons im Dezember 1917, zuvor war das Unternehmen als Handelsfirma tätig, später entwickelte es sich zur strategischen Holding des Konzerns. Etwa 66 Prozent der Anteile gehören wohlhabenden philanthropischen Trusts der Tata-Familie (darunter Sir Dorabji Tata Trust und Sir Ratan Tata Trust), während der Rest teils in Familien-, teils in Einzelbeteiligung Strukturen (z. B. Shapoorji Pallonji Group) gehalten wird.(Bild: Sreeyash - stock.adobe.com)
Platz 3: BMWMit einem Umsatz von 168,12 Milliarden US-Dollar und 155.000 Beschäftigten holt das deutsche Unternehmen die Bronzemedaille unter den größten Familienunternehmen weltweit. BMW ist ein weltweit führender deutscher Hersteller von Fahrzeugen – insbesondere Luxusautos, Motorräder und Finanzdienstleistungen. Das Unternehmen wurde 1916 – aus der Rapp Motorenwerke hervorgehend – von Franz Josef Popp sowie Camillo Castiglioni und Max Friz gegründet und entwickelte sich rasch vom Motorenbauer zum Automobilhersteller. Der Hauptsitz befindet sich in München. In der Eigentümerstruktur dominieren institutionelle Investoren, allen voran die Familienholding der Quandt-Familie (über Klatten / Quandt) mit rund 31 Prozent der Aktien und 60 Prozent der Stimmrechte. Der Rest ist im Streubesitz durch Fonds und öffentliche Investoren.(Bild: BMW)
Platz 2: FordMit einem Umsatz von 176,19 Milliarden US-Dollar und 177.000 Beschäftigten holt das US-Unternehmen die Silbermedaille unter den größten Industrie-Familienunternehmen weltweit. Ford Motor Company ist ein US-amerikanischer Automobilhersteller, der Pkw, Nutzfahrzeuge, Elektro- und Hybridmodelle entwickelt, produziert und vertreibt. Das Unternehmen wurde 1903 von Henry Ford gegründet und revolutionierte die Automobilbranche durch innovative Fließbandfertigung zur Massenerzeugung erschwinglicher Autos. Der Hauptsitz befindet sich in Dearborn, Michigan, einem Vorort von Detroit. Obwohl es sich um ein börsennotiertes Unternehmen handelt, sichert die Familie Ford – über spezielle Stimmrechte und Familienfonds – weiterhin erheblichen Einfluss und Kontrolle über das Unternehmen.(Bild: Ford)
Platz 1: VolkswagenMit einem Umsatz von 356,71 Milliarden US-Dollar und 684.000 Beschäftigten holt das deutsche Unternehmen die Goldmedaille unter den größten Familienunternehmen in der Industrie weltweit. Die Volkswagen AG produziert Kfz und Nutzfahrzeuge unterschiedlicher Marken wie Volkswagen, Audi, Porsche. Der Hauptsitz befindet sich in Wolfsburg, gegründet wurde das Unternehmen 1937 durch die nationalsozialistische Regierung als „Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens mbH“, mit dem Ziel, einen „Volkswagen“ („Auto für das Volk“) zu produzieren. Später übernahm die Land Niedersachsen als bedeutender Anteilseigner zentrale Kontrolle. Die größte Einzelbeteiligung hält die Volkswagen-Porsche-Familienstiftung (Porsche und Piëch), gefolgt von Niedersachsen.(Bild: Volkswagen)
Die internationale Streuung der größten Familienunternehmen hat sich in den letzten Jahren weiter verlagert. Laut dem Global Familiy Business‑Index sind 47 Prozent der Unternehmen in Europa beheimatet, 29 Prozent in Nordamerika, 18 Prozent in Asien und 6 Prozent im übrigen Teil der Welt.
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Deutschland stellt dabei 78 Unternehmen und beheimatet fünf der zwanzig größten Firmen, darunter die Schwarz‑Gruppe und die Autohersteller Volkswagen und BMW. Aus den USA kommen 23 Prozent der Familienunternehmen, sie stehen für etwa 30 Prozent des Gesamtumsatzes . Indien und China stellen jeweils rund drei Prozent der größten Familienunternehmen, wobei mit Tata Sons und Reliance Industries gleich zwei indische Gruppen in der Spitzengruppe vertreten sind.
Branchenmäßig ist der Einzelhandel mit 20 Prozent der Index‑Unternehmen und 26 Prozent des Gesamtumsatzes am stärksten vertreten. Dahinter folgen Konsumgüter (19 Prozent), der Bereich „Advanced Manufacturing“ (15 Prozent) und Mobilität (9 Prozent). Die deutschen Firmen führen insbesondere in den Sektoren Advanced Manufacturing und Mobilität: Sechzehn deutsche Hersteller erreichen gemeinsam 191 Milliarden US‑Dollar Umsatz, vierzehn Mobilitätsunternehmen 669 Milliarden US‑Dollar.
Nicht nur der Global Family Business Index von EY, sondern auch Studien wie die von McKinsey und KPMG betonen die besonderen Erfolgsfaktoren von Familienunternehmen. McKinsey hebt hervor, dass Familienunternehmen weltweit mehr als 70 Prozent des globalen BIP erwirtschaften und rund 60 Prozent der Arbeitsplätze stellen. Ihr langfristiger Fokus, ihr Zweck über den reinen Gewinn hinaus und ihre vorsichtige Finanzpolitik tragen dazu bei, Krisen besser zu überstehen.
Das von KPMG untersuchte „Legacy‑Paradox“ beschreibt, dass das Erbe einer Unternehmerfamilie als Inspirationsquelle dient, aber Innovation auch behindern kann. Die Studie zeigt, dass 45 Prozent der Familienunternehmen mit hohen „Legacy‑Scores“ eine bessere wirtschaftliche Performance aufweisen und 53 Prozent besonders nachhaltige Ergebnisse erzielen.
Fast die Hälfte (47 Prozent) der Unternehmen im EY‑Index war in den letzten zwei Jahren an mindestens einer M&A‑Transaktion beteiligt. Insgesamt wurden 616 Deals registriert, wobei ein Drittel einen Wert von über 250 Millionen US-Dollar. Das heißt: Familienunternehmen wachsen trotz konservativer Finanzen und richten sich neu aus.
McKinsey identifiziert als Erfolgsformel vier Denkweisen:
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Zweckorientierung,
langfristiger Blick,
vorsichtige Finanzen und
effiziente Entscheidungsfindung.
Auch fünf strategische Maßnahmen wie Diversifikation, dynamische Ressourcenallokation, Talentförderung und Governance‑Überprüfung stellt McKinsey als Erfolgsfaktoren dar. Damit entsteht ein Bild von Familienunternehmen als anpassungsfähige, gleichzeitig traditionsbewusste Innovatoren.
(Bild: mi connect)
Die Autorin: Dörte Neitzel
Dörte Neitzel ist Wissens- und Infografik-Junkie vom Dienst. Dinge und Zusammenhänge zu erklären ist ihr Ding, daher beschreibt sie sich selbst auch gern als Erklärbärin mit Hang zur Wirtschaft – was einem lange zurückliegenden VWL-Studium geschuldet ist. Nach einigen Stationen im Fachjournalismus lebt sie dieses Faible bevorzugt auf der Webseite der TECHNIK+EINKAUF aus und taucht besonders gern ab in die Themen Rohstoffe und erneuerbare Energien.
Privat ist Südfrankreich für sie zur zweiten Heimat geworden, alternativ ist sie in der heimischen Werkstatt beim Schleifen, Ölen und Malern alter Möbel zu finden oder in südbayerischen Berg-und-See-Gefilden mit Hund im Gepäck unterwegs.
Nachfolge, Familienkultur und Diversität
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Die langfristige Kontinuität ist ein zentrales Thema aller Familienunternehmen. Der US‑Think‑Tank Conway Center stellt fest, dass Familienunternehmen durchschnittlich über 60 Jahre unter Kontrolle einer Familie stehen , aber nur rund 12 Prozent die dritte Generation erreichen. In den USA planen 40 Prozent der Eigentümer, in den nächsten Jahren in den Ruhestand zu gehen, doch weniger als die Hälfte hat bereits einen Nachfolger benannt.
Obwohl 72 Prozent ihr Unternehmen in der Familie halten möchten, verfügen lediglich 34 Prozent über einen belastbaren Nachfolgeplan. KPMG betont, dass starke Familienlegenden den Austausch zwischen den Generationen fördern sollten; Ältere müssten „Platz machen“, damit die nächste Generation eigene Ideen und Technologien einbringen kann.
Diversity scheint dabei zu einem Erfolgsfaktor zu werden: Laut Conway Center werden 24 Prozent der Familienunternehmen von einer Frau geführt, bei 31,3 Prozent ist eine Frau als Nachfolgerin vorgesehen und nahezu 60 Prozent haben Frauen in der Geschäftsleitung. Frauengeführte Familienfirmen sind in den vergangenen Jahren um 37 Prozent gewachsen und weisen eine um 40 Prozent geringere Abwanderung von Familienmitgliedern auf. Auch ethische Standards spielen eine Rolle. Eine Mehrheit der Familienunternehmen glaubt, strengere Werte zu haben als die Konkurrenz.
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Mehr Informationen zu den Unternehmen erhalten Sie in unserer Bildergalerie - zum auch die Plätze 11 bis 20.
Quelle: EY Global Familiy Business Index 2025
FAQ - internationale Familienunternehmen
Wer ist das aktuell größte internationalen Familienunternehmen?
Laut EY Familiy Business Index ist die US-Handelskette Walmart das größte Familienunternehmen. Bezogen auf die Branche Industrie ist es Volkswagen.
Welche Bedeutung haben Familienunternehmen für die Weltwirtschaft?
Familienunternehmen spielen eine zentrale volkswirtschaftliche Rolle: Laut McKinsey erwirtschaften sie weltweit mehr als 70 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts und stellen rund 60 Prozent der weltweiten Arbeitsplätze. Die 500 größten Familienfirmen erwirtschafteten 2025 zusammen 8,8 Billionen US‑$ Umsatz und beschäftigen über 25 Millionen Menschen. Als „fiktive Volkswirtschaft“ wären sie damit die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt.
In welchen Regionen und Branchen gibt es besonders viele Familienunternehmen?
Der Global‑Family-Business-Index zeigt, dass knapp die Hälfte der größten Familienunternehmen in Europa, etwas weniger als ein Drittel in Nordamerika und nicht ganz ein Fünftel in Asien beheimatet sind. Deutschland ist mit drei Unternehmen an der Spitze im Industrie-Ranking besonders gut aufgestellt.
Was macht Familienunternehmen so erfolgreich?
Studien zeigen, dass erfolgreiche Familienfirmen vier Grundhaltungen pflegen: Sie verfolgen einen Zweck jenseits des Profits, denken langfristig, agieren finanziell vorsichtig und treffen Entscheidungen effizient. Diese Mindsets werden durch strategische Maßnahmen wie Diversifikation, dynamische Allokation von Ressourcen, konsequente Talentförderung und regelmäßige Überprüfung der Governance ergänzt.