Entwicklung eines Agrarroboters

Entwicklung und Beschaffung geht meist Hand in Hand. (Bild: Xometry)

Für Unternehmen wird Flexibilität bei ihrer Beschaffung immer bedeutender. Die Lieferketten sind fragil, Produktionsanforderungen steigen, Verzögerungen müssen unbedingt vermieden werden. In dieser Situation gehen viele Firmen innovative Wege, wenn sie Bauteile für die Produktion oder Prototypen benötigen. Sie nutzen dazu digitale Produktionsplattformen, die ähnlich wie Amazon oder Uber funktionieren.

Diese durch KI unterstützte Beschaffung wird einen Innovationsprozess auslösen - in Industriekonzernen ebenso wie in Handwerksbetrieben. Einige Praxisbeispiele verdeutlichen das Potenzial dieser Methode.

"Feldfreund" braucht maßgeschneiderte Bauteile

Beispiel „Feldfreund“: Der Agrar-Roboter erkennt im Gemüsebeet selbständig Unkraut - und bohrt es gleich aus. Mit Hilfe von Kameras und Künstlicher Intelligenz ersetzt das autonome Gerät nicht nur körperliche Arbeit. Die Erfindung der münsterländischen Firma Zauberzeug ermöglicht auch eine nachhaltige und effiziente Landwirtschaft mit weniger Pestiziden. Geschäftsführer Rodja Trappe setzt schon in der Entwicklungsphase auf Tempo und Effizienz.

Maßgeschneiderte Bauteile bestellt Zauberzeug deshalb über die Produktionsplattform Xometry. Das bringt kürzere Innovationszyklen und Kosteneffizienz. „So können wir jetzt bereits den nächsten Schritt in unserer Unternehmensentwicklung gehen“, freut sich Trappe.

Weniger Verwaltung, kurze Fertigungszeiten durch KI-gestützte Vergabe

Xometry vermittelt Aufträge mit Hilfe von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz. Automatisiert filtert die intelligente Sofortpreismaschine (Instant Quoting Engine) aus einem Netzwerk von 2.000 zertifizierten Zulieferern einen passenden Hersteller heraus. Bestellt werden können Einzelteile bis hin zu Kleinserien.

Beschaffer wählen auf der Plattform aus hunderten Materialien und Technologien – vom Spritzguss bis zum 3D-Druck. Die Software analysiert jede hochgeladene CAD-Datei in Echtzeit, berücksichtigt dabei Materialkosten, Produktionskapazitäten und Fertigungszeiten und generiert binnen kürzester Zeit ein verbindliches Angebot.

In der traditionellen Beschaffung kommt es regelmäßig zu Verzögerungen. Als Zauberzeug noch auf klassische Anfragen bei Zulieferern setzte, kannte das Unternehmen lange Fertigungszeiten und hohe Mindestbestellmengen. So verzögerte sich ihre iterative Entwicklungsweise, bei der fast ständig ein neues Bauteil oder ein Prototyp benötigt werden. Zudem erfordert das klassische Bestellwesen viel Verwaltung: Angebote einholen, bewerten, Teile bestellen - und schließlich auf diese warten.

Heute erhalten die Zauberzeug-Entwickler auf Xometry sofort ein Angebot. Ändern sie Materialien oder Design, kommt innerhalb von Sekunden eine aktualisierte Kalkulation. Firmenchef Trappe ist begeistert: „Dadurch sparen wir enorm viel Zeit und können unsere Designs schneller testen.“ Sogar für kleine Experimente nutze man die Plattform - um herauszufinden, wie viel eine bestimmte Fertigungsweise kosten würde. „Diese Flexibilität hilft, unsere Produkte gezielt zu optimieren.”

Sofortpreismaschine Xometry
Sofortpreismaschine bei Xometry: Je nach Material und anderen Parametern erhalten Einkäufer den Preis binnen kürzester Zeit. (Bild: Xometry)

Klassische Fertigungsprozesse basieren darauf, dass Unternehmen sich an starre Lieferantenstrukturen anpassen. Xometry dreht den Spieß um: Ingenieure setzen ihre Anforderungen fest, die Plattform findet automatisch den besten Fertigungspartner aus dem Netzwerk. Statt zu warten, bis ein Lieferant irgendwann Kapazitäten frei hat, wird das Bauteil dort gefertigt, wo dies am schnellsten und effizientesten geht. Dieser Beschaffungsprozess überzeugt: Der Umsatz von Xometry legt seit Jahren zweistellig zu – in einer oft stagnierenden oder sogar schrumpfenden Gesamtwirtschaft.

Lieferanten holen Aufträge am eigenen Computer ein

Bequem ist der Weg auch für Produzenten. Die Xometry-Algorithmen kennen die Maschinen der zertifizierten Lieferanten und verteilen Anfragen entsprechend im Netzwerk. Welche Orders einem Hersteller angezeigt werden, entscheidet die Plattform automatisiert. Ist der Auftrag erledigt, verschicken die Produktionspartner die fertigen Teile. „Alles wird über die Plattform abgewickelt. Ich habe keine Verhandlungen mehr und keinen Ärger mit Kunden“, sagt Todd White, der einen kleinen Metall verarbeitenden Betrieb im US-Bundesstaat Ariona betreibt.

Xometry ist weltweit aktiv, die Europa-Zentrale befindet sich bei München. Wieviele Aufträge ein Hersteller annimmt, kann er selbst steuern. Hauptsache, er hält die zugesagten Lieferzeiten und die Qualität der Bauteile ein. „Totale Flexibilität“ sei das, freut sich Unternehmer White.

Expansion durch mehr Aufträge für Lieferanten

In Kroatien betreibt Mario Pogacic einen weiteren von Xometry zertifizierten Zulieferbetrieb. Er fertigt bislang auf einer CNC-Maschine, doch es gibt Expansionspläne. „Ich bekomme inzwischen so zuverlässig Aufträge über Xometry, dass ich mir zwei weitere Maschinen anschaffen werde“, sagt der Unternehmer. Er schätze die „endlosen Möglichkeiten“, die er mit Hilfe der Plattform erhalte. Pogacic loggt sich zweimal täglich auf die Internetseite ein und lädt neue Orders herunter.

Fahrradkurbel von Vista.
Fahrradkurbel von Vista: Die Beschaffung läuft über die digitale Beschaffungsplattform Xometry. (Bild: Xometry)

Flexibel auf neue Marktsituationen reagieren

Flexibilität hat auch die deutsche Firma Beyer Maschinenbau von Xometry überzeugt. In Sachsen fertigt das Unternehmen Pack- und Palettieranlagen. „Wir können nicht alle Einzelteile selbst herstellen“, sagt Produktionsleiter Roy Kuhlmann. Deshalb nutzt seine Firma die Plattform und bestellt dort zum Beispiel hochwertige CNC-Bauteile für die Endmontage.

Beyer bekommt sie innerhalb weniger Tage geliefert, produziert von einem der 2.000 zertifizierten Zulieferer in Europa. „Wir müssen in der aktuellen Marktsituation kreativ und flexibel bleiben. Das gelingt uns durch den Einsatz der Produktionsplattform“, erklärt Prokuristin Jaqueline Beyer.

Auch das Beispiel des französischen Fahrrad-Herstellers Vista Pro Cycling zeigt, wie der Einsatz einer Produktionsplattform Innovation beschleunigt. Gründer Aurélien Dartevel entwickelte eine ungewöhnliche Kurbelgarnitur für Rennräder. Sie soll Leistung und Geschwindigkeit erhöhen und zugleich die Muskelermüdung des Fahrers verringern. Erreicht werde das durch ein flüssigeres Treten.

Für sein modernes Design benötigt Dartevel mehr als 20 präzise gefräste Aluminiumteile und zehn abgedichtete Lager. Mit Hilfe der Sofortpreismaschine von Xometry gelangte der Entwickler rasch an hochpräzise Prototypen in CNC-Bearbeitung und 3D-Druck. Nach der Konzeptphase kam er so deutlich schneller zur Marktreife seines Produktes.

Vom Spritzguss über Blechbiegen bis 3D-Druck

Die Produktionsplattform nimmt Aufträge in Dutzenden Technologien an, vom Blechbiegen bis zum komplexen 3D-Druck. Für Auftraggeber bedeutet die Vielfalt maximalen Komfort, denn sie ordern alles an einem Ort. Dort wählen sie zudem aus hunderten Materialien und geben Wünsche zur Nachbearbeitung an. Ein einzelner Lieferant könnte keine derartige Menge an Optionen bieten.

Den Preis erhält ein Auftraggeber innerhalb von Sekunden genannt. Durch die Wahl eines anderen Materials oder eine Konstruktionsänderung kann dieser rasch verändert werden – eine besonders für Entwickler attraktive Möglichkeit. Vergeben werden die Orders von Xometry nur an Lieferanten, die gerade verfügbar sind – das garantiert die schnelle Abwicklung.

Das spricht aus Beschaffungssicht für eine Produktionsplattform

  • Bestellungen für unterschiedliche Technologien an einem Ort (PC)
  • Kurzfristige Ausführung von Aufträgen in riesigem Lieferantennetzwerk
  • Auswahl aus hunderten Materialien, Herstellungsmethoden und Nachbearbeitungsoptionen
  • Keine Investionen in teure Maschinen (3D-Druck) nötig
  • Sofortpreis-Angebote beschleunigen Entwicklungsprozess

So profitieren Hersteller von einer Plattform

  • Keine aufwändige Aquise nötig, weil Aufträge bequem am PC hereingeholt werden
  • Die eigenen Maschinen können besser ausgelastet werden
  • Geringer Verwaltungsaufwand wegen der automatisierten Prozesse auf der Plattform
  • Größere Kundenbasis in einem riesigen, grenzüberschreitenden Netzwerk
  • Keine großen Investionen in Digitalisierung nötig. Diese wird von der Plattform gestellt.

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