Warum die richtige Normteile-Beschaffung entscheidend ist
Andre Jerke, Kipp WerkAndre Jerke, KippWerk
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Der Sondermaschinenbau benötigt zuverlässige C-Teile-Lieferanten(Bild: Kipp)
Gerade im Sondermaschinenbau zeigt sich schnell, dass hinter einer effizienten Normteile-Beschaffung weit mehr steckt als nur der Vergleich von Preisen und Lieferzeiten.
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Die Beschaffung von Normteilen scheint auf den ersten Blick eine einfache Aufgabe zu sein. Schließlich sind diese Komponenten standardisiert und von verschiedenen Anbietern verfügbar. Doch gerade im Sondermaschinenbau zeigt sich schnell, dass hinter einer effizienten Normteile-Beschaffung weit mehr steckt als nur der Vergleich von Preisen und Lieferzeiten.
Im Sondermaschinenbau steht jedes Unternehmen vor der Herausforderung, komplexe und individuelle Automatisierungslösungen zu entwickeln. Dabei sind Normteile und Bedienelemente unverzichtbare Komponenten, die oft über den Erfolg eines Projekts entscheiden. Die richtige Beschaffungsstrategie kann den Unterschied zwischen effizienter Projektabwicklung und kostspieligen Verzögerungen ausmachen.
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Bei der Auswahl von Normteile-Lieferanten sollten Unternehmen nicht nur auf den Preis schauen. Regionale Nähe kann entscheidende Vorteile bieten, da sie kurze Kommunikationswege mit gleicher Sprache und ähnlicher Geschäftskultur ermöglicht. Reduzierte Transportwege führen zu schnelleren Lieferzeiten und geringeren Kosten, während ein direkter Draht bei Problemen oder Sonderwünschen den persönlichen Kontakt stärkt. Besonders wichtig ist auch, dass Partner ähnliche Auffassungen von Produktqualität und gemeinsame Standards teilen.
Checkliste für die Lieferantenauswahl
Grundlegende Kriterien
Produktqualität und Zertifizierungen
Lieferzeiten und Verfügbarkeit
Preisgestaltung und Konditionen
Geografische Nähe und Erreichbarkeit
Digitale Kompetenz
Benutzerfreundlicher Online-Shop
Live-Verfügbarkeiten und Preise
ERP-Integration und Schnittstellen
Mobile Optimierung für unterwegs
Qualität vor Quantität: Warum Standards entscheidend sind
Normteile mögen standardisiert sein, doch die Qualitätsunterschiede zwischen den Herstellern sind erheblich. Besonders im Sondermaschinenbau, wo jede Komponente zuverlässig funktionieren muss, spielen hochwertige Werkstoffe für Langlebigkeit eine entscheidende Rolle. Präzise Toleranzen und Oberflächenqualität sowie entsprechende Normen und Prüfsiegel sorgen für die notwendige Fertigungsqualität. Gleichbleibende Qualität über alle Lieferungen hinweg gewährleistet die Konsistenz, die für reibungslose Produktionsprozesse unerlässlich ist.
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Sondermaschinenbau bedeutet individuelle Lösungen für spezifische Anforderungen. Ihr Normteile-Lieferant sollte daher eine umfassende Auswahl für verschiedene Anwendungen bieten und kurze Lieferzeiten auch bei Sonderanfragen gewährleisten. Technische Unterstützung bei der Produktauswahl und die Möglichkeit für kundenspezifische Modifikationen runden das Profil eines idealen Partners ab.
Andreas Gebele, Vertriebsleiter bei Fischer Innomation (rechts) mit Tobias Brenner, Head of Marketing bei Kipp.(Bild: Kipp)
Vier Fragen an... Andreas Gebele, Vertriebsleiter bei Fischer Innomation
Herr Gebele, was macht die Normteile-Beschaffung im Sondermaschinenbau so besonders?
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Die größte Herausforderung besteht darin, dass wir bei jedem Projekt mit anderen Ausgangssituationen konfrontiert sind. Das bedeutet, es gibt immer neue Bauteile, die montiert werden sollen, und entsprechende Prozesse, um das zu realisieren. Aus diesen Aufgabenstellungen müssen wir letztendlich eine perfekte Produktionsanlage entwickeln. Das erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein hohes Maß an Flexibilität und Kreativität.
Welche Rolle spielen moderne Beschaffungstools in Ihrem Arbeitsalltag?
Für uns ist es heute besonders wichtig, dass wir die Produkte unkompliziert und zeitnah direkt über den Online-Shop von Kipp bestellen können. Wir legen auf der einen Seite Wert darauf, unnötige Kommunikation zu vermeiden, auf der anderen Seite wollen wir bei Bedarf schnell jemanden erreichen, der uns weiterhelfen kann.
Wie wichtig ist die Automatisierung der Beschaffungsprozesse für Ihr Unternehmen?
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Unser komplettes System und unsere Stücklisten sind ERP-geführt. Insofern ist für uns ein automatisierter Ablauf in der Projektphase inklusive aller Bestellprozesse besonders wichtig. Nur so können wir die Projekte mit der notwendigen Effizienz und Schnelligkeit umsetzen.
Was macht eine gute Partnerschaft im Sondermaschinenbau aus?
Jede Maschine ist ein Unikat. Wir müssen uns immer wieder in neue Aufgabenstellungen hineindenken und haben es technologisch immer wieder mit anderen Herausforderungen zu tun. Das ist super spannend und bringt jedes Mal Überraschungen mit sich. Ganz wichtig sind für uns in diesem Zusammenhang starke und zuverlässige Partner wie Kipp, die uns bei der Umsetzung dieser komplexen Systeme zur Seite stehen.
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Online-Shops als Game Changer
Die Digitalisierung hat auch die Normteile-Beschaffung revolutioniert. Moderne Online-Shops bieten durch ihre Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit völlig neue Möglichkeiten für Bestellungen. Sofortige Auskunft über Lagerbestände durch Live-Verfügbarkeiten und nahtlose Integration in ERP-Systeme steigern die Effizienz erheblich. Kundenindividuelle Preise werden direkt angezeigt, was die Transparenz in der Kostenplanung verbessert.
Die neuen digitalen Beschaffungstools bieten auch deutlich mehr Transparenz und Kontrolle. Nachverfolgung früherer Bestellungen über die Bestellhistorie und Sendungsverfolgung in Echtzeit sorgen für bessere Planbarkeit. Zentrale Verwaltung aller Bestelldaten im Konto-Management und Analyse des Beschaffungsverhaltens durch entsprechende Tools unterstützen die strategische Planung. Der Online-Shop ist seit mittlerweile zwei Jahren online und bietet mit 85000 Produkten eine Vielzahl passender Lösungen für die Automatisierungsprojekte. „Die Hauptvorteile unserer Website sind die Live-Verfügbarkeiten, die 24/7-Bestellmöglichkeit, sowie der Mein-Konto-Bereich, über den unsere Kunden unter anderem ihre historischen Bestellungen einsehen und Bestellungen nachverfolgen können“, erläutert Stephan Sickler, Digital Business Manager bei Kipp. „Weitere nützliche Funktionen sind bereits in Vorbereitung.“
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Moderne Unternehmen arbeiten mit ERP-geführten Systemen und Stücklisten. Die Normteile-Beschaffung sollte sich nahtlos in diese Strukturen integrieren. Direkte Anbindung an ERP-Systeme über entsprechende Schnittstellen und kompatible Austauschformate für Produktdaten sind dabei ebenso wichtig wie automatisierte Workflows, die manuelle Eingaben reduzieren. Weniger Übertragungsfehler durch Automatisierung erhöhen die Zuverlässigkeit der gesamten Beschaffungskette.
Das Unternehmen: Heinrich Kipp Werk
Das Heinrich Kipp Werk ist Hersteller im Bereich Spanntechnik, Normelemente sowie Bedienteile – wir produzieren am Standort Deutschland mit einem großen Maschinenpark.
Das Produktprogramm umfasst mehr als 85000 Teile, die durch das Logistikzentrum schnell verfügbar sind. Kipp ist dadurch ein zuverlässiger Partner für Industrie, Anlagen- und Maschinenbau.
Produkte entwickeln wir komplett im Haus und prüfen sie in der Qualitätssicherung. Durch die hohe Fertigungstiefe können Standardelemente, Baugruppen sowie Sonderlösungen realisiert werden. Bei der Entwicklung von Kipp-Bedienteilen wird besonders auf Ergonomie und Stabilität geachtet.
Das Heinrich Kipp Werk besteht seit 1919 und legt seit 1950 den Schwerpunkt auf selbst entwickelte Spannwerkzeuge wie den klassischen Kipp-Klemmhebel. Das Unternehmen beschäftigt über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit und ist in mehr als 50 Ländern präsent.
Auch der Klassiker von Kipp: der Klemmhebel. Er findet im Fischer Sondermaschinenbau seinen Platz.(Bild: Kipp)
Typische Einsatzbereiche von Normteilen
Im Sondermaschinenbau finden Normteile in verschiedenen Bereichen Anwendung. Bei Montage und Automation sorgen Klemmhebel für sichere Fixierung von Bauteilen, während Sterngriffe intuitive Bedienung für Maschinenbediener ermöglichen. Zylindergriffe bieten ergonomische Lösungen für häufige Handhabung und Flügelschrauben erlauben schnelle Montage und Demontage. In komplexen Fertigungsprozessen kommen verschiedene Fügetechniken wie Schrauben, Pressen, Verrasten und Kleben zum Einsatz. Prüfprozesse umfassen optische und mechanische Qualitätskontrolle, während Verpackungsautomation Zuführung, Aufrichtung und Beschriftung automatisiert. Pick-and-Place-Systeme und Vereinzelung optimieren das Materialhandling.
Moderne Sondermaschinen integrieren verschiedene Prüfungen der einzelnen Baustufen. Bildverarbeitungssysteme ermöglichen optische Kontrolle mit Kamerasystemen, während automatische Kräfteprüfung mechanische Belastungstests durchführt. Montage-Assistenz-Systeme mit virtuellen Anleitungen und Überwachung unterstützen den Produktionsprozess. Prozessbegleitende Prüfung minimiert die Notwendigkeit einer separaten Endkontrolle.
Bei der Auswahl des richtigen Partners sollten grundlegende Kriterien wie Produktqualität und Zertifizierungen, Lieferzeiten und Verfügbarkeit sowie Preisgestaltung und Konditionen berücksichtigt werden. Geografische Nähe und Erreichbarkeit können entscheidende Vorteile bieten. Die digitale Kompetenz des Lieferanten zeigt sich in einem benutzerfreundlichen Online-Shop mit Live-Verfügbarkeiten und Preisen. ERP-Integration und entsprechende Schnittstellen sowie mobile Optimierung für unterwegs sind weitere wichtige Aspekte.
Service und Support umfassen technische Beratung, Kundenservice-Qualität und eine effiziente Reklamationsabwicklung. Eine langfristige Partnerschaft sollte das Ziel beider Seiten sein.
Erfolg durch die richtige Strategie
Die Beschaffung von Normteilen im Sondermaschinenbau erfordert eine durchdachte Strategie, die weit über den reinen Preisvergleich hinausgeht. Unternehmen, die auf Qualität, Flexibilität und moderne Beschaffungstools setzen, können ihre Projekte effizienter und zuverlässiger umsetzen.
Die Digitalisierung bietet dabei neue Möglichkeiten für Automatisierung und Transparenz. Gleichzeitig bleibt die persönliche Beziehung zu zuverlässigen Partnern ein entscheidender Erfolgsfaktor. Die Kombination aus moderner Technologie und bewährter Partnerschaft ist der Schlüssel für nachhaltigen Erfolg im Sondermaschinenbau.
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