
Die Entsorgung und das Recycling von Müll ist ein Milliardengeschäft. (Bild: dinastya - stock.adobe.com)
Jährlich fallen (ohne Doppelzählungen) etwa 340 Millionen Tonnen Abfälle an, von denen der überwiegende Teil Baurestmassen sind, die wieder für Baumaßnahmen eingesetzt werden. Von den etwa 50 Millionen Tonnen Siedlungsabfällen werden etwa zwei Drittel einem Recycling zugeführt. Allerdings ist der Anteil der Rezyklate aus dem Recycling nur etwas mehr als 50 Prozent des Siedlungsabfalls.
Während Abfälle aus privaten Haushalten grundsätzlich über die öffentlich rechtlichen Entsorgungsträger erfasst werden, sind die über 3,6 Millionen Gewerbebetriebe in Deutschland für die Entsorgung ihrer Abfälle zur Verwertung selbst verantwortlich.
Aber das Geschäft mit dem Müll ist nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern ein weltweites Geschäft. Wir zeigen die größten Entsorgungsunternehmen auf dem globalen Markt. Überraschend? Frankreich ist ganz vorne mit dabei. Grundlage sind die Umsatzzahlen der Unternehmen 2023.
Kreislaufwirtschaft zahlt sich auch ökonomisch aus. In Deutschland hat sie sich zu einem großen und leistungsstarken Wirtschaftssektor entwickelt: Mehr als 280.000 Beschäftigte in etwa 11.000 Unternehmen sorgen für einen Umsatz von zirka 80 Milliarden Euro jährlich. Die Entsorgungsinfrastruktur umfasst 14.500 Anlagen, die hohe Recyclingraten für Siedlungsabfälle (67 Prozent), für Abfälle aus Produktion und Gewebe (rund 70 Prozent) sowie für Bau- und Abbruchabfälle (fast 90 Prozent) erbringen.
Grundlegende Elemente der Kreislaufwirtschaft sind in Deutschland im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) von 2018 festgelegt. Es setzt Vorgaben der EUAbfallrahmenrichtlinie in nationales Recht um, bildet die rechtliche Grundlage für die Kreislaufwirtschaft und enthält wichtige Grundprinzipien.
Ausgehend vom Abfallbegriff sind dies insbesondere das Verursacherprinzip, die fünfstufige Abfallhierarchie, die Produktverantwortung, die Abfallvermeidung und die neu eingeführte Obhutspflicht, die Händler zu einem sorgsamen Umgang mit ihrer Ware verpflichten soll-
Im Rahmen der aktuellen Konjunkturumfrage des Fachverbands Abfall- und Recyclingtechnik rechnet die Branche für 2023 mit einem Plus im Auftragseingang von 3,6 Prozent. „Die zurückliegenden Störungen der Lieferketten sind weitgehend überwunden. Aktuell kämpfen wir gegen den Arbeitskräftemangel und die hohen bürokratischen Hürden", sagt Michael Ludden, Vorsitzender des Fachverbandes Abfall- und Recyclingtechnik im VDMA.

Die Autorin: Dörte Neitzel
Dörte Neitzel ist Wissens- und Infografik-Junkie vom Dienst. Dinge und Zusammenhänge zu erklären ist ihr Ding, daher beschreibt sie sich selbst auch gern als Erklärbärin mit Hang zur Wirtschaft – was einem lange zurückliegenden VWL-Studium geschuldet ist. Nach einigen Stationen im Fachjournalismus lebt sie dieses Faible bevorzugt auf der Webseite der TECHNIK+EINKAUF aus und taucht besonders gern ab in die Themen Rohstoffe und erneuerbare Energien.
Privat ist Südfrankreich für sie zur zweiten Heimat geworden, alternativ ist sie in der heimischen Werkstatt beim Schleifen, Ölen und Malern alter Möbel zu finden oder in südbayerischen Berg-und-See-Gefilden mit Hund im Gepäck unterwegs.
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