Manganese Mining and processing in South Africa

Large piles of processed Manganese rich ore rock Manganese Mining and processing in South Africa (Bild: Sunshine Seeds - stock.adobe.com)

Auch, wenn der Abbau von Mangan in Form von Manganknollen aus der Tiefsee aktuell wieder hochkocht: Mangan wird zurzeit (noch) vornehmlich im klassischen Bergbau, das heißt im Tagebau oder untertage, abgebaut. Das passiert vor allem in Südafrika, Gabun und Australien, das sind die Länder mit der höchsten Produktion von Manganerzen.

Doch welche Unternehmen stehen dahinter? Sind das lokale Bergbauunternehmen? Oder die bekannten internationalen Dickschiffe? Wir haben Geschäftsberichte gewälzt und die Bergbauunternehmen mit der höchsten Bergbauproduktion von Mangan herausgefunden. Das sind die fünf größten Player auf dem Markt für Manganerze:

Welches Unternehmen baut in welchen Minen Mangan ab?

Die größten Mangan-Vorkommen liegen in Südafrika, Gabun und Australien. Entsprechend befinden sich dort auch die größten Minen. Wer baut wo Mangan ab?

Südafrika

In Südafrika befindet sich ein großes Mangan-Vorkommen im Norden des Northern Cape im Kalahari-Becken. Dort befinden sich mehrere Minenkomplexe.

Die Minen Gloria und Nchwaning werden von Assmang betrieben, einem Gemeinschaftsunternehmen von ARM (Ferrous) und Assore. Das Gebiet mit den zwei Minen wird auch Black Rock Mining Complex genannt.

Ebenfalls im Norden des Northern Cape angesiedelt ist der Minenkomplex des Hotazel Manganese Mines Consortium (HMM) mit zwei Minen. Mamatwan ist ein Tagebau und Wessels ein Untertagebau. HMM gibt eine 2023er-Produktion von 2,1 Millionen Tonnen Manganerz. An HMM hält das australische Unternehmen South32 einen Anteil von 44,4 Prozent. Die übrigen 55,6 Prozent teilen sich Anglo American (29,6 Prozent) und Black Economic Empowerment (26 Prozent).

Gabun

In dem afrikanischen Land gibt es ein großes Mangan-Vorkommen. Die Mangan-Mine Bembe´lé befindet sich im Besitz des chinesischen Unternehmens South MN. Allein aus dieser Mine schürft South MN pro Jahr rund eine Million Tonnen Manganerze.

Doch die größte Mangan-Mine in Gabun heißt Moanda und wird von Comilog betrieben, einem Gemeinschaftsunternehmen der französischen Eramet und dem Staat Gabun.

Australien

Der größte Mangan-Bergbau in Australien befindet sich im Norden, im Northern Territory. Dort baut GEMCO (Groote Eylandt Mining Company) Mangan im Tagebau ab. Schlagzeilen machte GEMCO, als das Gebiet im März 2024 von Zyklon Megan getroffen wurde, der wichtige Hafen- und Transportinsfrastruktur zerstörte, sodass Manganlieferungen bis voraussichtlich Frühjahr 2025 nicht möglich sind. Allein GEMCO ist für 3,545 Millionen Tonnen Manganerz verantwortlich. Es ist ein Joint-Venture zwischen South32 (60 Prozent) und Anglo American (40 Prozent).

Hier wird aus Manganerz Ferromangan hergestellt

90 Prozent des in Bergwerken abgebauten Mangans werden für die Stahlindustrie zu Ferromangan verarbeitet. Ferromangan ist eine Eisen-Mangan-Legierung mit 78 Prozent Mangan. Dieses wird durch Reduktion oxidischer Mangan- und Eisenerze mit Koks in einem elektrischen Ofen hergestellt. Das dient als Legierungsbestandteil von Stahl. Dabei entzieht es dem Stahl Sauerstoff und Schwefel und verbessert gleichzeitig die Durchhärtung.

Eine weitere Legierung, die auf diesem Weg hergestellt wird, ist die Mangan-Eisen-Silicium-Legierung Silicomangan. Hier wird zusätzlich Quarz als Siliciumquelle in den Ofen eingebracht.

Wirtschaftliche Bedeutung hat zudem Mangan(IV)-oxid, das als Kathode in Alkali-Mangan-Batterien eingesetzt wird.

Die folgende Karte zeigt die wichtigsten Standorte der Ferromangan-Produktion.

Produktionsstandorte für Ferromangan

Karte mit Standorten, an denen Ferromangan hergestellt wird
Standorte, an denen Ferromangan (HC FeMn) produziert wird. (Bild: Metalshub)

Top 10: Die größten Hersteller von Ferromangan

Die Größe des globalen Ferromangan-Marktes belief sich im Jahr 2023 auf 79,27 Milliarden US-Dollar. Laut Fortune Business Insights soll er im Prognosezeitraum 2024 bis 2032  auf 112,34 Milliarden US-Dollar anwachsen, bei einer jährlichen Wachstumsrate von vier Prozent.

Basierend auf der Qualität wird der Markt in Ferromangan mit hohem, mittlerem und niedrigem Kohlenstoffgehalt unterteilt. Fortune Business Insights erwartet, dass das Segment Ferromangan mit hohem Kohlenstoffgehalt (HC FeMn) den Markt in den kommenden Jahren dominieren wird. Es ist die am weitesten verbreitete Ferrolegierung und hat einen Mangangehalt von 70 bis 80 Prozent (bezogen auf das Gewicht) und einen Kohlenstoffgehalt von 6 bis 8 Prozent.

Metalshub hat die größten Produzenten von Ferromangan im Jahr 2019 zusammengestellt (ohne China und Indien). Die Zahlen von Vale und Autlan enthalten neben der Produktion von HC FeMn auch die Produktion von Silicomangan ( SiMn), da diese nicht getrennt ausgwiesen wurde.

Platz 10: Vale

Das brasilianische Rohstoffunternehmen ist für seine Eisenerzproduktion bekannt. 2019 stellte es darüber hinaus 145 Tonnen Ferromangan und Silikomangan her.

Platz 9: KG DongBu Steel

Das koreanische Stahlunternehmen produziert und verkauf kaltgewalzte Stahlbleche, verzinkte Stahlbleche, vorbeschichtete Bleche, Weißblech-Stahlbleche, Stahlrohre und Rohre. Es hat 2019 rund 150,35 Tonnen Ferromangan hergestellt.

Platz 8: OM Sarawak SDN. BHD

Das malaysische Unternehmen fertigt Eisen und Stähle sowie Legierungen. 2019 produzierte es 151,67 Tonnen Ferromangan.

Platz 7: Autlan S.A.B. de C.V.

Das mexikanische Unternehmen hat sich auf den Abbau und die Produktion und den Verkauf von Manganerz sowie Mangan-Ferrolegierungen spezialisiert. Die Aktivitäten des Unternehmens sind in drei Bereiche unterteilt: Ferroalloys, Mangan und Energie. Der Geschäftsbereich Ferroalloys ist für die Herstellung von Mangan-Ferrolegierungen für den Stahlsektor zuständig, darunter Ferromangan mit hohem, mittlerem und niedrigem Kohlenstoffgehalt sowie Silicomangan.

Platz 6: Satka Metallurgical Mill

164,27 Tonnen Ferromangen stehen beim russischen Unternehmen Satka für 2019 zu Buche. Es ist die größte Verarbeitungsanlage für Metalle in Russland. Beheimatet ist sie im südlichen Ural.

Platz 5: Ferroglobe

Ferroglobe stellt Siliziummetall und Legierungen auf Silizium- und Manganbasis her. Mit einer Produktion von knappen 169 Tonnen Ferromangan ist das britische Unternehmen einer der größten Hersteller von Ferromangan.

Platz 4: Assmang

Assmang, ein Gemeinschaftsunternehmen von ARM Ferrous und Assore, besitzt zwei Ferrolegierungsstandorte, diese sind jeweils Gemeinschaftsunternehmen. Cato Ridge Alloys im Westen Südafrikas betreibt Assmang zusammen mit Sumitomo (10 Prozent) und Mizushima Ferroalloy (40 Prozent). Sakura Ferroalloys in Malaysia ist zu 54 Prozent in der Hand von Assmang. 27 Prozent besitzt hier ebenfalls Sumitomo, die restlichen 19 Prozent gehören zu China Steel. Laut Metals Hub hat Assmang 2019 rund 170 Tonnen Ferromangan produziert.

Platz 3:  South32

Das australische Bergbauunternehmen South32 baut in Australien und Südafrika nicht nur Manganerze ab, sondern verarbeitet sie auch zu Ferromangan. 180 Tonnen HC FeMn waren es 2019.

Platz 2: Sakura Ferroalloys SDN BHD

Sakura Ferroalloys Sdn Bhd ist ein Joint Venture zwischen dem Bergbauunternehmen Assmang Limited (Südafrika), dem Handelsriesen Sumitomo Corporation (Japan) und dem Hersteller China Steel Corporation (Taiwan). 2019 war das Unternehmen der zweitgrößte Produzent von Ferromangan mit 258 Tonnen.

Platz 1: Nippon Denko co. ltd.

Mit Produktionsstandorten in Tokushima (Japan) und Malaysia hat der japanische Hersteller von Ferrolegierungen im Jahr 2019 knappe 332 Tonnen Ferromangan hergestellt. Damit war Nippon Denko der größte Hersteller von HC FeMn.

Die größten Hersteller von Ferromangan (Plätze 11 bis 20)

Tabelle mit den Unternehmen, die am meisten Ferromangan produzieren (Plätze 11 bis 20)
Welche Unternehmen landen mit ihrer Produktion von Ferromangan in den Top 20? (Bild: TECHNIK+EINKAUF mit Daten von Metalshub)

Indiens Ferromangan-Schwergewichte

Monnet-Gruppe (Neu-Delhi)

Die Monnet Group produziert Ferrolegierungen wie Ferromangan, Silikomangan und Ferrochrom. Diese werden in verschiedenen Formen geliefert, von Stäben (Billets) und Blöcken (Ingots) bis hin zu Pulvern, Füllstoffen und verwandten Verstärkungsmaterialien.

Maithan Alloys Limited (Kolkata)

Maithan Alloys produziert unterschiedliche Ferromangan-Sorten. Darüber hinaus hat das Unternehmen Silikomangan im Angebot. Es beliefert unter anderem Arcelor Mittal, Nucor, Posco und Hyundai Steel.

Tata Steel (Mumbai)

Die Ferromangan-Produktion von Tata Steel ist in die Stahlproduktion integriert. Dies verschafft dem Unternehmen nach eigenen Angaben einen Vorteil in Bezug auf Kostenoptimierung und Effizienz der Lieferkette.

Portrait Dörte Neitzel Redakteurin Technik+Einkauf
(Bild: mi connect)

Die Autorin: Dörte Neitzel

Dörte Neitzel ist Wissens- und Infografik-Junkie vom Dienst. Dinge und Zusammenhänge zu erklären ist ihr Ding, daher beschreibt sie sich selbst auch gern als Erklärbärin mit Hang zur Wirtschaft – was einem lange zurückliegenden VWL-Studium geschuldet ist. Nach einigen Stationen im Fachjournalismus lebt sie dieses Faible bevorzugt auf der Webseite der TECHNIK+EINKAUF aus und taucht besonders gern ab in die Themen Rohstoffe und erneuerbare Energien.

Privat ist Südfrankreich für sie zur zweiten Heimat geworden, alternativ ist sie in der heimischen Werkstatt beim Schleifen, Ölen und Malern alter Möbel zu finden oder in südbayerischen Berg-und-See-Gefilden mit Hund im Gepäck unterwegs.

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