Die Stahlindustrie setzt Mangan für Legierungen ein - das sogenannte Ferromangan. Es wirkt desoxidierend und entschwefelnd und verbessert gleichzeitig die Durchhärtung des Stahls. Darüber hinaus wird Mangan in der E-Mobilität als Kathodenmaterial in Lithium-Ionen-Batterien benötigt, unter anderem in Form von hochreinem Mangansulfat.
In Deutschland benötigen die Unternehmen laut BGR geschätzt 390.000 Tonnen Ferro- und Ferrosilikomangan. Weltweit waren es im Jahr 2019 etwa 24 Millionen Tonnen. Deutschland importierte 2019 knappe 160.000 Tonnen Ferromangan, 231.000 Tonnen Ferrosilikomangan, 44.500 Tonnen Roh-Mangan in Pulverform, 20.500 Tonnen Manganerze und -konzentrat, 17.500 Tonnen Manganoxide sowie 156 Tonnen Mangan-Abfälle und -Schrotte.
Doch welche Länder bauen den kritischen Rohstoff ab? Die Länder mit der höchsten Produktion finden Sie in unserer Bildergalerie.
Die größten Mangan-Produzenten (Platz 6 bis 10)
Auf den weiteren Plätzen der Länder mit der höchsten Mangan-Produktion liegen folgende:
Indien
Mangan-Vorkommen gibt es auch in Indien reichlich, vor allem im Süden von Madhya Pradesh mit den Vorkommen Kajlidongri und Tirodi. 2023 baute Indien 720.000 Tonnen Manganerz ab, was den siebten Platz unter den größten Förderländern bedeutet.
Brasilien
Brasilien produzierte im Jahr 2023 620.000 Tonnen Mangan, nur 4.000 Tonnen weniger als im Jahr 2022. Das große Bergbauunternehmen Vale war früher der größte Manganproduzent des Landes und hielt 70 Prozent des Marktes. Im Jahr 2022 veräußerte das Unternehmen jedoch seine Center-West-Mangan- und Eisenerzanlagen in Brasilien an J&F Investimentos, deren Tochtergesellschaft Lhg Mining sie nun betreibt.
In der ersten Jahreshälfte 2023 kündigte Lhg Pläne zur Wiederaufnahme des Manganbetriebs in Brasilien. Im Oktober letzten Jahres teilte J&F mit, man wolle eine Milliarde US-Dollar in die Eisen- und Manganbetriebe investieren. Buritirama Mining, eine Tochtergesellschaft der Grupo Buritipar, ist ein weiterer großer Manganproduzent in Brasilien. Das Unternehmen plant eine Investition in Höhe von 200 Millionen US-Dollar, um seine Mine im Bundesstaat Parà zu erweitern.
Elfenbeinküste
Neben Gold und Diamanten gehört Mangan zu den wichtigsten Minenprodukten der Elfenbeinküste. Es handelt sich um Tagebaue, die 2023 rund 390.000 Tonnen Manganerz hervorgebracht haben. Große Player sind die Unternehmen Shiloh Manganese, China National Geological & Mining Corporation sowie die Compagnie Minière du Littoral (CML).
Die Manganexporte der Elfenbeinküste gehen an den Stahlriesen China. Im Januar 2024 berichtete Reuters, dass das Land mit Investitionen der China National Geological and Mining Corporation plant, seine Manganproduktion innerhalb von drei Jahren auf rund eine Million Tonnen Erz zu steigern.
Ukraine
Die Ukraine ist mit 320.000 Tonnen der neuntgrößte Manganproduzent der Welt. Die Produktion des Landes im Jahr 2023 war um 3.000 Tonnen niedriger als im Jahr 2022. Zwei Manganerz-Produzenten in der Ukraine haben ihren Betrieb (im Jahr 2023) eingestellt, berichtet der USGS. Einer von ihnen stellte den Betrieb aufgrund steigender Betriebskosten ein, während der andere den Betrieb aufgrund von russischem Beschuss einstellte.
Das Land besitzt mit 140 Millionen Tonnen Manganerzreserven einige der größten der Welt. Etwa ein Drittel der erkundeten Reserven befindet sich im Nikopol-Becken des Landes.
Malaysia
Malaysia rundet die Liste der Top-Manganproduzenten mit einer Produktion von 250.000 Tonnen Mangan im Jahr 2023 ab, ein leichter Anstieg gegenüber den 247.000 Tonnen des Vorjahres. Das Land entwickelt sich seit einiger Zeit zu einem neuen Zentrum für die Herstellung von Mangan-Ferrolegierungen. Die Manganproduktion Malaysias macht nach Angaben des USGS rund 20 Prozent der US-Importe aus. OM Sarawak, eine Tochtergesellschaft des in Singapur ansässigen Mangan- und Siliziummetallunternehmens OM Holdings besitzt eine Schmelzanlage für Ferrosilizium und Manganlegierungen in Malaysia.
Die Autorin: Dörte Neitzel
Dörte Neitzel ist Wissens- und Infografik-Junkie vom Dienst. Dinge und Zusammenhänge zu erklären ist ihr Ding, daher beschreibt sie sich selbst auch gern als Erklärbärin mit Hang zur Wirtschaft – was einem lange zurückliegenden VWL-Studium geschuldet ist. Nach einigen Stationen im Fachjournalismus lebt sie dieses Faible bevorzugt auf der Webseite der TECHNIK+EINKAUF aus und taucht besonders gern ab in die Themen Rohstoffe und erneuerbare Energien.
Privat ist Südfrankreich für sie zur zweiten Heimat geworden, alternativ ist sie in der heimischen Werkstatt beim Schleifen, Ölen und Malern alter Möbel zu finden oder in südbayerischen Berg-und-See-Gefilden mit Hund im Gepäck unterwegs.
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