Das größte Elektrofahrzeug der Welt hört auf den Namen Lynx (zu deutsch: Luchs) und fährt nicht auf der Straße sondern arbeitet in einem Steinbruch in Péry im Berner Jura. Seine Aufgabe: 60 Tonnen Kalk- und Mergelgestein vom höhergelegenen Abbaugebiet zum Transportsystem zu bringen – mehrfach am Tag.
Hoch und runter fahren zum Aufladen
Der E-Muldenkipper, auch eDumper genannt, wiegt vollbeladen 111 Tonnen und basiert auf dem dieselbetriebenen Komatsu-Modell HD 605-7. Allein die im Fahrzeug verbaute Batterie wiegt schon etwas über vier Tonnen.
Der 600 KWh-Akku- übrigens nach Herstellerangaben die größte in einem Fahrzeug verbaute Batterie – sorgt dabei für die Energie bergauf. Auf dem Weg bergabwärts nutzt der vollbeladene Lkw seine durch Rekuperation gewonnene Bremsenergie, um den Akku wieder aufzufüllen.
Zum Verlgleich: Ein herkömmlicher Muldenkipper verbraucht bis zu 83.000 Liter Diesel pro Jahr. So spart der Einsatz des eDumper bis zu 130 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.
Zulieferer aus Deutschland und der Schweiz
Hergestellt werden die Batterien von Lithium Storage (Ilmenau, Schweiz), die Motoren mit einer Leistung von 980 Kilowatt liefert der deutsche Hersteller Oswald Motoren (Miltenberg) zu. Deren Drehmoment liegt bei rekordverdächtigen 9.500 Newtonmetern. Zum Vergleich: Große Lkw von Daimler kommen auf 2.700 Newtonmeter.
Beteiligt waren daneben Forscher der Berner Fachhochschule BFH, die NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs und die Empa, die zur Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich gehört.