Kosten und Subventionen

Gesetze und Vorschriften: Das ändert sich 2020

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Blinde Justitia mit Waage
Was sich an der Gesetzesfront für Beschaffer 2020 ändert.

Mit dem neuen Jahr stehen auch neue Gesetze und Vorschriften ins Haus. Wir sagen, welche davon auch Einkäufer betreffen.

Alle Jahre wieder kommt Silvester zuverlässig am 31. Dezember. Ebenso zuverlässig fängt ein neues Jahr mit neuen Gesetzen und Vorschriften an. Diese betreffen zum Teil auch Einkäufer. Wir sagen, was Sie über die Änderungen 2020 wissen müssen.

Teurere Flüge

Die Steuer auf in- und ausländische Flüge steigt ab dem 1. April 2020 um 76 Prozent. Für Flüge in Deutschland und zu Zielen in Europa steigt der Steuersatz auf 13,03 Euro. Aktuell müssen Fluggesellschaften für jedes Ticket 7,38 Euro an den Fiskus abführen. Für außereuropäische Flüge bis zu etwa 6.000 Kilometern Entfernung soll der Steuersatz um mehr als 10 Euro auf 33,01 Euro steigen. Tickets für längere Interkontinentalflüge sollen künftig 18 Euro mehr und somit 59,43 Euro Steuer kosten.

Günstigere Bahntickets

Die höhere Steuer auf Flüge soll in den allgemeinen Staatshaushalt fließen, wo sie die Einnahmeausfälle kompensieren soll, die durch die Steuersenkung auf Bahntickets entstehen. Ab dem Jahreswechsel sinkt der Mehrwertsteuersatz hier von 19 auf sieben Prozent.

Höhere Pendlerpauschale

Sie müssen in Ihr Büro mit dem Auto pendeln? Dann dürfen Sie von 2020 bis Ende 2026 pro Entfernungskilometer 35 Cent absetzen.

CO2-Steuer

Subventionen für E-Autos

Die Steuervergünstigungen bei der Privatnutzung von elektrischen oder Hybriden Firmenwagen werden verländert. Zudem können Unternehmen eine Sonderabschreibung auf Elektrofahrzeuge vornehmen.

Winterreifen im Fuhrpark

Ab dem kommenden Winter 2020/21 gilt die Regelung, dass Lkw und Busse nicht nur auf ihren Antriebsachsen sondern auch auf den Lenkachsen Winterreifen aufziehen müssen.

Energiemanagement

Ab dem 21. Februar 2020 gilt die neue Fassung des Energiemanagementsystems der ISO 50001:2018. Damit läuft die Übergangszeit ab und die alten Zertifikate der 2011er-Version verlieren ihre Gültigkeit.

Mitarbeiter-Pannen XL: Die größten Job-Fails

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Explosion bei BASFVor Gericht wurde nun ein Schweißer eines von der BASF beauftragten Rohrleitungsbau-Unternehmens zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Er hatte die Katastrophe ausgelöst, indem er aus Unachtsamkeit mit einem Winkelschleifer eine Butenleitung angeschnitten hatte. Das unter hohem Druck austretende Butengemisch entzündete sich sofort und befeuerte danebenliegende Leitungen. Das wiederum erhitzte eine Ethylenleitung so stark, dass es etwa sechs Minuten nach dem Schnitt in das Rohr zu einer Explosion kam. Diese verursachte weitere Brände und Explosionen an anderen Rohren.
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Bombenalarm auf Hawaii„Drohende ballistische Rakete. Sofort Zuflucht suchen. Das ist keine Übung“, hieß es in der Nachricht, die automatisch am 13. Januar 2018 per SMS an Hunderttausende Hawaiianer und gleichzeitig an alle Fernseh- und Radiostationen versendet wurde. Doch die Meldung war ein Versehen, wie sich kurze Zeit später herausstellte. Ein Mitarbeiter der Katastrophenbehörde hatte nicht realisiert, dass es sich um eine Übung gehandelt hatte, und versehentlich eine echte Warnung abgesetzt. Allerdings kam die Entwarnung erst nach langen 40 Minuten. Mittlerweile wurde der 50- bis 60-jährige Mitarbeiter entlassen.
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Säurewolke über OberhausenIm Februar 2017 bildete sich über Oberhausen in Nordrhein-Westfalen eine große Säurewolke. Mitarbeiter hatten beim Entladen eines Chemieschiffs die Leitungen für Schwefel- und Salzsäure vertauscht. Dadurch leiteten sie Salzsäure aus dem Schiff in einen Schwefelsäure-Tank, was eine heftige Reaktion auslöste. Die Säurewolke zog mehrere Stunden über Teile der Stadt. Beim Unfall wurden keine Menschen verletzt, die Feuerwehr machte Durchsagen, dass Türen und Fenster geschlossen bleiben sollten
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British Airways: Strom ausgeschaltetEin Fehler im Rechenzentrum von British Airways hatte die Fluggesellschaft Ende Mai 2017 tagelang lahmgelegt. Entgegen der ersten Aussage, dass es sich um einen technischen Defekt handeln würde, war der wirkliche Grund ein anderer: menschliches Versagen. Ein Techniker einer externen Wartungsfirma soll die Stromversorgung versehentlich abgeschaltet haben. Bis dahin habe die Anlage vollkommen fehlerfrei gearbeitet, hieß es in einem Bericht der Times. Die Folgen der Job-Panne waren jedenfalls gravierend: Die britische Fluggesellschaft musste daraufhin viele Flüge weltweit streichen, vor allem von und zu den Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick. Tausende Reisende saßen fest, der Schaden belief sich laut Guardian auf mehr als 100 Millionen Euro.
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Tippfehler legt Amazon-Server lahmEin falscher Befehl führte zum bislang größten Ausfall des Cloud-Giganten Amazon. Die wirtschaftlichen Folgen waren für 54 der 100 größten Onlinehändler der Welt enorm. Eigentlich sollte nur das interne Abrechnungssystem überarbeitet und beschleunigt werden. Dafür sollten einige Server in den Rechenzentren abgeschaltet werden. Leider wurden dabei manuell falsche Parameter in die „bewährte“ Software eingegeben, und aus „ein paar“ Servern wurden „ein paar mehr“ Server. Das wiederum setzte eine Kettenreaktion in Gang: Beispielsweise zeigte Amazon Video keine Filme mehr, das Reiseportal Expedia war nicht mehr erreichbar, Soundcloud spielte keine Audiodateien mehr ab und die Airbnb-Website hakte.
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Kanal voll in BerlinJob-Pannen, die für Chaos sorgten - Job-Fails Kanal voll in BerlinIn 25 Häusern in Mariendorf konnte im Januar 2018 tagelang nicht geduscht werden. Wie der Sender RBB berichtett, floss von einer Baustelle versehentlich Flüssigbeton in die Abwasserrohre und setzte den Kanal auf einer Länge von 250 Metern zu. Eigentlich sollte auf der Baustelle lediglich ein Fundament verstärkt werden. Bei einigen Anwohnern liefen Abwasser und Flüssigbeton sogar bis in den Keller. Nun soll ein Spezialroboter die Rohre wieder von Beton frei fräsen. Für den Schaden aufkommen wird wohl die Baufirma HGHI.
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KfW überweist Geld in DauerschleifeIm Februar 2017 hatte das Überweisungssystem der staatlichen Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Schluckauf. Es überwies quasi in Dauerschleife Geld an vier Banken. Insgesamt belief sich die Summe auf fünf bis sechs Milliarden Euro. Glück im Unglück: Die zu viel gezahlten Beträge wurden von den jeweiligen Banken zurücküberwiesen. Tatsächlich handelte es sich bei der Job-Panne um menschliches Versagen, denn einem Programmierer war bei der Arbeit am Zahlungsverkehrssystem ein Konfigurationsfehler unterlaufen, teilte die KfW mit.
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KfW überweist Millionen nach Lehmann-PleiteEinige Jahre zuvor hatte es die KfW zu Beginn der Bankenkrise zu zweifelhafter Berühmtheit gebracht: Sie hatte der US-Investmentbank Lehman Brothers noch am Tag der Pleite fast 320 Millionen Euro aus einem Termingeschäft überwiesen. Die Zahlung wurde trotz der Neuigkeiten nicht gestoppt. Etwa zwei Drittel der in der Insolvenzmasse untergegangenen 320 Millionen Euro seien zwar durch die Verrechnung mit Forderungen von Lehman an die KfW wieder zugeflossen, trotzdem blieb die Bank letztlich auf einem Schaden von rund 100 Millionen Euro sitzen.
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UBS Warburg: Zahlendreher mit FolgenDie Bank UBS Warburg leistete sich im Dezember 2001 einen ausnehmend teuren Zahlendreher. Sie begleitete den Börsengang des japanischen Werbers Dentsu. Noch in der Graumarktphase vertippte sich ein UBS-Warburg-Händler. Statt 16 Dentsu-Aktien zu 600.000 Yen zu verkaufen, bot er 610.000 Aktien zu 6 Yen an. Die Order konnte zu Teilen rückgängig gemacht werden, dennoch verkaufte die UBS so 64.915 Aktien – gut die Hälfte des Emissionsvolumens – zu dem niedrigen Preis. Die UBS kostete die Job-Panne 100 Millionen Dollar, weil sie die Aktien selbst zum Marktpreis kaufen musste, um ihren Geschäftsverpflichtungen nachzukommen.
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Oscar-Verleihung 2017: Koffer vertauschtMehr als peinlich verlief die jüngste Oscar-Verleihung für einen Angestellten von PricewaterhouseCoopers. Die Prüfgesellschaft ist seit Jahrzehnten für die geheime Auszählung der Gewinner verantwortlich. Doch der Verantwortliche Brian Cullinan übergab diesmal versehentlich den falschen Umschlag für die Kategorie „Bester Film“. Das Laudatoren-Duo Warren Beatty und Faye Dunaway kündigten daraufhin La La Land als Gewinner an, obwohl der Film Moonlight gewonnen hatte. PwC entschuldigte sich zwar, Cullinan und seine Kollegin dürfen bei zukünftigen Shows jedoch nicht mehr dabei sein.
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Pendler-Bahn: Tödliches Handy-Spiel am SteuerEin tragisches Ende nahm das Handy-Spiel eines Fahrdienstleiters: Er übersah durch die Ablenkung im Februar 2016 ein Signal, sodass sein Zug im bayerischen Bad Aibling mit einem anderen kollidierte. 12 Passagiere kamen bei dem Unfall des Pendlerzugs Meridian ums Leben.