Laptop, Geldstücke im Vordergrund

Preise im technischen Einkauf sind zu intransparent (Bild: AdobeStock/ Phongphan Supphakank)

Technischen Einkäufern mangelt es branchenübergreifend an einem Überblick über Preise. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Beratungsunternehmens Kloepfel Engineering und des B2B-Marktplatzes „Wer liefert was“.

Offene Kalkulation hui – Notwendig für Zusammenarbeit pfui

Zwar verlangen 56 Prozent der 186 befragten Fach- und Führungskräfte eine offene Kalkulation ihrer Lieferanten, dies sei aber nicht ausschlaggebend für die Zusammenarbeit.

Rund ein Drittel (30 Prozent) vertraut seinen Lieferanten blind und für lediglich 14 Prozent kommt ein Lieferant nicht infrage, wenn dieser keine offene Kalkulation vorlegt.

Laut Manfred Esser, Geschäftsführer von Kloepfel Engineering, könnte dies bereits zu mehr Transparenz und einer Einsparung von Kosten führen: Mit einer offenen Kalkulation wird der Produktpreis fast runtergebrochen bis auf den Putzlappen, der für die Maschinenwartung verwendet wird. Erst dann kann ein Einkäufer die Kosten der Lieferanten nachvollziehen, auf Augenhöhe verhandeln und bekommt ein Gefühl für die Marktpreise.

Einkäufer und Kostenkalkulationsprogramme

Eine Abhilfe könnten Kostenkalkulationsprogramme schaffen. Sie sollen Einkäufern helfen die Kosten der Lieferanten zu durchleuchten. Trotzdem scheuen sich 60 Prozent vor der Anschaffung eines solchen Programmes. Warum?

Rund 32 Prozent begründen dies mit dem dadurch verbundenen Mehraufwand, wie Updates, Einarbeitungszeit und die Einführung eines zusätzlichen Programmes im Unternehmen.

Weitere Gründe gegen Kostenkalkulationsprogramme sehen die Befragten in der komplizierten Bedienung (7 Prozent) und den Anschaffungskosten (18 Prozent). Weiterhin gaben 16 Prozent an, keine Kostenkalkulationsprogramme zu kennen.

Doch Kostenkalkulationsprogramme werden zunehmend an das digitale Zeitalter angepasst, beispielsweise durch Online-Tools. Diese machen weder eine zusätzliche Installation erforderlich noch benötigen sie manuelle Updates.

Informationsquellen für Preise im technischen Einkauf

Die Mehrheit der Befragten gab an, sich selbst regelmäßig über Marktpreise im technischen Einkauf zu informieren (71 Prozent). Zehn Prozent werden von ihren Unternehmen regelmäßig informiert und 19 Prozent fühlen sich nicht gut informiert.

Grundsätzlich helfen der Umfrage zufolge (inter-)nationale Datenbanken, um einen besseren Überblick zu bekommen. Über 50 Prozent gaben an, diese dafür zu nutzen.

Auch Fachmedien (27 Prozent) haben in diesem Punkt einen relativ hohen Stellenwert bei Einkäufern. Auf die Kompetenz von Beratungsunternehmen greifen lediglich ein Prozent zurück.

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