Kritische Rohstoffe

18. Jul. 2025 | 06:59 Uhr | von Dörte Neitzel

Ranking 2025

Die größten Kupferproduzenten der Welt

Welches Unternehmen produziert wo das meiste Kupfer? Die größten Kupferproduzenten nach Fördermenge finden Sie in unserer Top 10.

Kupferdrähte

Kupfer ist als Metall extrem gefragt - nicht zuletzt aufgrund der Energiewende. (Bild: salita2010 - stock.adobe.com)

Nach Eisen und Aluminium ist Kupfer mengenmäßig das am meisten geförderte Metall. Nach 21,9 Millionen Tonnen im Jahr 2022 und 22,6 Millionen Tonnen 2023 kamen die Bergbauunternehmen 2024 laut der US Geological Survey auf rund 23 Millionen Tonnen in der Minenproduktion. Allein Chile produzierte 5,3 Millionen Tonnen. Hinter Chile folgt die DR Kongo (3,3 Millionen Tonnen), dann kommt Peru (2,6 Millionen Tonnen). Auch China (1,82 Millionen Tonnen) sowie die USA (1,1 Millionen Tonnen). gehören zu den führenden Kupferproduktionsländern.

Doch welche Unternehmen sind die größten Kupfer-Minengesellschaften? Wer holt das meiste "rote Gold" aus dem Boden? Wir haben die 11 größten Kupferproduzenten nach ihrer Produktion gerankt, nicht alle sind börsennotiert, wie das chinesische Rohstoffkonzern Zijin. Die Daten stammen von Investingnews.com sowie aus eigener Recherche.

Energie-Einkauf: Beschaffungsstrategien, Photovoltaik, Industriewärmepumpen

Precision Industrial Flow Meter: Advanced Liquid Measurement Technology for Accurate Control and Engineering Efficiency
(Bild: aicandy - stock.adobe.com)

Energiebeschaffung ist zur Herausforderung für Einkäufer geworden. Welche Strategien für den Einkauf von Strom und Gas gibt es und welche ist für welches Unternehmen geeignet? Welche Vor- und Nachteile die Eigenerzeugung von Strom mit Photovoltaik hat, und warum Wärmepumpen auch für die Industrie eine echte Alternative sind, erfahren Sie in unserem Schwerpunkt zur Energiebeschaffung.

 

Außerdem finden Sie Informationen zu Erdgas, dem nach wie vor wichtigsten Energieträger und Rohstoff der Industrie. Mindestens ebenso wichtig bei der Dekarbonisierung ist ein Energiemanagement, das den Verbrauch der beschafften Energie effizient gestaltet.

 

Größte Kupferproduzenten der Welt Plätze 11 bis 20 nach Produktionsmenge im Jahr 2024
Größte Kupferproduzenten der Welt, Plätze 11 bis 20 nach Produktionsmenge im Jahr 2024. (Bild: TECHNIK+EINKAUF mit Daten der jeweiligen Unternehmen (Jahresberichte 2025))

Wie wird Kupfer abgebaut?

Die Ressourcen weltweit, also die Vorkommen, die zwar vorhanden, derzeit aber nicht wirtschaftlich abbaubar sind, belaufen sich auf 2,1 Milliarden Tonnen. Experten der USGS rechnen damit, dass weitere 2,5 Milliarden an bislang unentdeckten Ressourcen im Boden schlummern.

Es gibt zwei Verfahren, zur Gewinnung von Kupfer aus Kupfererzen. Beim Floating entstehen Kupferkathoden mit einem Kupfergehalt zwischen 20 und 30 Prozent, in sehr ergiebigen Vorkommen können es auch bis zu 50 Prozent sein. Zum anderen wird die sogenannte SX-EW-Methode angewendet. Das ist eine Abkürzung für Solvent Extraction-Electowinning, eine metallurgische Technik, bei der organische Lösungsmittel das Kupfer aus dem Gestein lösen. Im Anschluss entsteht Kupferkonzentrat durch Elektrolyse.

Welches Verfahren angewendet wird, hängt davon ab, ob das vorhandene Kupfererz sulfidisch oder oxidisch ist.

Sulfidisches Kupfererz: Kupfergewinnung durch Flotation

Bei der Herstellung von Primärkupfer aus sulfidischem Kupfererz wird das Gestein in einem ersten Schritt gemahlen. Dieses gemahlene Kupfererz ist wasserabweisend, daher ist es möglich, gemahlenes Kupfererz durch Flotation anzureichern. Dabei reichern sich feste Partikel zu Aggregaten an. Das Ganze passiert in einem Rührbecken, das mit Flüssigkeiten gefüllt ist. Während des Rührens entstehen Gasblasen. An diesen haften die Partikel und steigen mit ihnen auf. Die auf diese Weise gebildeten Aggregate werden anschließend mit einem Abstreifer abgezogen.

Das bei der Flotation entstehende Kupferkonzentrat hat einen Kupfergehalt von 20 bis 35 Prozent. Der Flotationsprozess erfolgt in der Regel an den Kupferminen, die das Kupfererz abbauen.

Oxidisches Kupfererz: Kupfergewinnung durch SX-EW-Verfahren

Wird zur Herstellung von Primärkupfer oxidisches Kupfererz verwendet, kommt das zweite Verfahren zum Einsatz, denn oxidische Kupfererze sind nicht wasserabweisend. Sie können daher nicht mittels Flotation angereichert werden.

Im ersten Schritt wird hier das gesammelte Kupfererz mit Schwefelsäure berieselt und ausgewaschen. Dadurch entsteht ein kupferhaltiges Konzentrat, das mithilfe des Solventextraktion-Elektrogewinnungs-Verfahren (SX-EW) im zweiten Schritt zu Kupferkathoden verarbeitet wird. Dieses Verfahren kann in die drei Schritte

  • Solventextraktion,
  • Strippen und
  • Elektrolyse (Electrowinning)

eingeteilt werden.

Beim SX-EW-Verfahren werden zunächst organische Lösungsmittel wie Ketoxime oder Aldoxime zum Konzentrat hinzugegeben und verrührt. Das überführt Kupferionen in die organische Phase. Die dabei entstehende Lösung wird aufkonzentriert. Beim anschließenden Strippen kommt stärker konzentrierte Schwefelsäure hinzu. Diese verdrängt die reine Kupferlösung wieder aus der organischen Phase.

Im dritten und letzten Schritt werden die Kupferionen durch Elektrolyse herausgelöst. Hierbei entstehen 50 bis 70 Kilogramm schwere Kupferkathoden.

Wo liegt die größte Kupfermine?

Die ertragreichste aktive Kupfermine im Jahr 2025 ist die Escondida-Mine in Chile. Sie liegt in der Atacama-Wüste und wird betrieben von einem Konsortium unter der Führung von BHP, das 57,5 Prozent der Anteile hält. Weitere Eigentümer sind Rio Tinto (30  Prozent) und ein japanisches Konsortium (12,5 Prozent).

Im Jahr 2024 schürften ihre Eigner rund 1,28 Millionen Tonnen Kupfer dort. Für 2025 rechnen die Unternehmen mit einer weiteren Steigerung. Allein aus der Escondida-Mine kommen fünf Prozent der weltweiten Kupferprodukton.

Die größten Kupferminen der Welt 2023

Tabelle mit den 20 größten Kupferminen weltweit nach Kapazität - das entspricht nicht unbedingt der Produktion
Die 20 größten Kupferminen weltweit. (Bild: TECHNIK+EINKAUF mit Daten von ICSG)

Kritische Rohstoffe: Der große Überblick

Salzsee Salar de Uyuni -
Salar de Uyuni (Bild: Gerd Mischler)

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Wie wird Kupfer raffiniert: Die größten Raffinerien

Das durch Floating gewonnene Kupferkonzentrat wird anschließend zu Kupferhütten transportiert. Dort wird es zu Kathodenkupfer verarbeitet.

Das angereicherte Kupferkonzentrat wird in einem ersten Schritt zusammen mit sauerstoffreicher Luft in den sogenannten Schwebeschmelzofen gegeben. Dort reagiert es mit dem Sauerstoff. Dabei wird Wärme frei, die das Kupfer schmelzen lässt, es entsteht der sogenannte flüssige Kupferstein mit einem Kupfergehalt von 60 bis 65 Prozent. Dieser wird anschließend im Konverter unter nochmaliger Zugabe von Sauerstoff zu Rohkupfer oxidiert. Das Rohkupfer heißt auch Blisterkupfer oder Schwarzkupfer und hat einen Kupfergehalt von 98 Prozent. Der Sauerstoffgehalt ist aber noch recht hoch.

Dieser wird mithilfe von Erdgas im sogenannten Anodenofen reduziert. Gleichzeitig werden Reste von Schwefel und Eisen entfernt. Das Ergebnis dieses Feuerraffination genannten Schritts ist 99-prozentiges Anodenkupfer. Im letzten Schritt kommt auch hier eine Elektrolyse mit einem schwefelsauren Elektrolyt zum Einsatz. Da sich das Kupfer dabei an der Kathode absetzt, wird es Kathodenkupfer genannt. Es hat einen Reinheitsgrad von 99,95 Prozent. Um einen etwa 400 Kilogramm schweren Block Anodenkupfer in Kathodenkupfer umzuwandeln, braucht es rund drei Wochen.

Das Kathodenkupfer kommt später in Form von Blöcken, Walzdraht oder Rundbarren auf den Markt. Bei der Raffinerieproduktion von Kupfer liegt übrigens China mit weitem Abstand vorn (10 Mio. Tonnen). Danach kommen Japan, Chile, Russland, Sambia, Südkorea und Polen. Deutschland trägt immerhin 630.000 Tonnen Raffineriekupfer bei.

Wo wird das meiste Kupfer raffiniert?

Größte Kupferraffinerien weltweit nach Kapazität - biggest copper refineries according to capacity in 2023
Das sind die 20 größten Raffinerien für Kupfer weltweit im Jahr 2023. (Bild: TECHNIK+EINKAUF mit Daten von ICSG)

Woher kommt das Kupfer für Deutschland?

Deutschland importierte laut der WVM - Metallstatistik im Jahr 2020 rund 607.000 Tonnen raffiniertes, nicht legiertes Kupfer. Hinzu kamen 26.000 Tonnen legiertes Kupfer sowie 57.000 Tonnen Kupfer zum Raffinieren. An Kupfererzen und -konzentraten kam 2019 etwa 1.020.000 Tonnen ins Land. An Halbzeug aus Kupfer importierte Deutschland 238.000 Tonnen, wobei die Ausfuhr (906.000 Tonnen) den Import mittlerweile deutlich überholt hat.

Den Gesamtumsatz mit Kupfer beziffert die Metallstatistik 2020 mit 13,648 Milliarden Euro.

Im Jahr 2010 stammt laut Deutscher Rohstoffagentur der größte Anteil der Kupfererze aus Belgien (56 Prozent), gefolgt von Namibia (19 Prozent) und Armenien (10 Prozent). Bei raffiniertem Kupfer hat Russland als Lieferland die Nase vorn (31 Prozent), gefolgt von Polen (19 Prozent) und Chile (18 Prozent).

Kupferkonzentrate dagegen kamen vor allem aus Peru (25 Prozent), Argentinien (18 Prozent), Chile (17 Prozent) und Brasilien (14 Prozent). Auch Indonesien, Kanada und Australien sind Lieferländer für Kupferkonzentrate nach Deutschland.

Wofür wird Kupfer verwendet?

Genutzt wird Kupfer hauptsächlich für Elektroinstallationen (57 Prozent), also für Kabel, Leitungen, Drähte, Leiterplatten, Batterien und Elektrogeräte.

In Deutschland werden 15 Prozent des Kupfers im Bauwesen eingesetzt, zum Beispiels für die Dachentwässerung, für die Fassadenverkleidung oder Installationsrohre. Neun Prozent wandern in den Automobilsektor, dort findet sich Kupfer beispielsweise in Bremsbelägen.

Acht Prozent finden im Maschinen- und Anlagenbau Verwendung, etwa in Sanitär- und Industriearmaturen oder in Kesseln. Immerhin noch fünf Prozent gehen in den Handel und sechs Prozent in andere Verwendungszwecke wie Schlösser, Beschläge, Musikinstrument, Münzen oder Glocken.

Nachfrage nach raffiniertem Kupfer steigt

Balkendiagramm, das die seit 2012 steigende Nachfrage nach raffiniertem Kupfer zeigt
Nachfrage nach raffiniertem Kupfer steigt. (Bild: TECHNIK+EINKAUF mit Daten von ICSG)

Weltweite Kupfernachfrage steigt

Kupfer ist ein Metall, dessen Nachfrage zyklisch, also mit dem Wirtschaftswachstum, steigt und fällt. Dementsprechend war Kupfer in den vergangenen Jahren ein gefragter Rohstoff - sogar im Corona-Jahr 2020.

Wurden 2011 noch 19,71 Millionen Tonnen des weichen Metalls nachgefragt, stiegen die Einkäufe bis 2020 stetig an auf 24,98 Millionen Tonnen. Nur 2019 gab es eine Mini-Delle und die weltweite Nachfrage nach Kupfer sank auf 24,29 Millionen Tonnen, da sich die Weltwirtschaft abgekühlt hatte.

Der Kupferpreis spiegelt diese Nachfrage nicht immer wider, da die Produktion nicht stetig ist. So kostete beispielsweise eine Tonne Kupfer im Januar 2014 knapp 7.300 US-Dollar, sank dann bis auf 4.471 US-Dollar im Januar 2016, um dann im Jahr 2018 erneut auf über 7.000 US-Dollar zu klettern.

Im Jahr 2019 ging der Trend wieder klar nach unten, seit der massiven Corona-Delle im April 2020 kennt der Preis jedoch nur eine Richtung: aufwärts. Zwischenzeitlich schrammte er sogar die 10.000 US-Dollar pro Kilo.

Portrait Dörte Neitzel Redakteurin Technik+Einkauf
(Bild: mi connect)

Die Autorin: Dörte Neitzel

Dörte Neitzel ist Wissens- und Infografik-Junkie vom Dienst. Dinge und Zusammenhänge zu erklären ist ihr Ding, daher beschreibt sie sich selbst auch gern als Erklärbärin mit Hang zur Wirtschaft – was einem lange zurückliegenden VWL-Studium geschuldet ist. Nach einigen Stationen im Fachjournalismus lebt sie dieses Faible bevorzugt auf der Webseite der TECHNIK+EINKAUF aus und taucht besonders gern ab in die Themen Rohstoffe und erneuerbare Energien.

Privat ist Südfrankreich für sie zur zweiten Heimat geworden, alternativ ist sie in der heimischen Werkstatt beim Schleifen, Ölen und Malern alter Möbel zu finden oder in südbayerischen Berg-und-See-Gefilden mit Hund im Gepäck unterwegs.

FAQs Kupfer und Kupferproduzenten

Wo sind die größten Kupfervorkommen der Welt? Die größten Kupferreserven befinden sich laut USGS 2024 in: Chile, Australien, Peru, Russland und der Demokratischen Republik Kongo. Diese Länder verfügen über wirtschaftlich nutzbare Lagerstätten und gelten als strategisch wichtige Quellen für die globale Versorgung.

Wo liegt die größte Kupfermine der Welt? Die Escondida-Mine in Chile bleibt auch 2024 die weltweit größte Kupfermine mit einer Produktionskapazität von rund 1,35 Mio. Tonnen pro Jahr. Sie wird von der BHP Group betrieben und liegt in der Atacama-Wüste.

Welches Land hat am meisten Kupfer? Gemessen an den Reserven liegt Chile mit rund 190 Mio. Tonnen an der Spitze. Auch bei der jährlichen Förderung ist Chile führend mit etwa 5 Mio. Tonnen Kupfer im Jahr 2024.

Wer fördert am meisten Kupfer? Die Top-Förderländer 2024 sind: Chile, die Demokratische Republik Kongo, Peru, China und die USA.

Wo bekommt Deutschland sein Kupfer her? Deutschland fördert selbst kein Kupfer mehr und ist auf Importe angewiesen. Die wichtigsten Herkunftsländer sind: Chile, Peru, DR Kongo sowie Polen, Schweden, Russland. Darüber hinaus Zudem stammt etwa 35 Prozent des deutschen Kupferbedarfs aus Recycling – ein zunehmend wichtiger Faktor für nachhaltige Beschaffung.

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Die größten Kupferproduzenten 2024

  1. Freeport-McMoRan
  2. BHP Group
  3. Codelco
  4. Grupo Mexico/Southern Copper
  5. Zijin Mining
  6. Glencore
  7. Anglo American
  8. Rio Tinto
  9. Antofagasta
  10. KGHM

Quelle: Jahresberichte der Unternehmen

Mehr Informationen zu den einzelnen Unternehmen sowie zur 2024er-Produktionsmenge erhalten Sie in unserer Bildergalerie.

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