Wie hat sich die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen im ersten Quartal 2025 entwickelt?
Die Zahlungsmoral hat sich insgesamt verbessert. Laut Creditreform sank der durchschnittliche Zahlungsverzug branchenübergreifend auf 7,7 Tage, verglichen mit 8,9 Tagen im Vorjahresquartal. Das zeigt, dass Unternehmen ihre Rechnungen schneller begleichen – trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten wie Zölle und Investitionshemmnisse.
Welche Branchen zeigen besonders schlechte Zahlungsmoral?
Die Baubranche bleibt das Sorgenkind: Hier liegt der durchschnittliche Zahlungsverzug bei 13,5 Tagen, deutlich über dem bundesweiten Schnitt. Auch die Transport- und Logistikbranche ist stark betroffen – 9 von 10 Unternehmen berichten von Zahlungsverzögerungen.
Gibt es regionale Unterschiede bei der Zahlungsmoral?
Es gibt sehr große regionale Unterschiede.Unternehmen in Bayern (6,4 Tage), Rheinland-Pfalz (6,7 Tage) und Baden-Württemberg (7,3 Tage) zahlen besonders pünktlich. Am anderen Ende stehen Mecklenburg-Vorpommern (10,6 Tage) und Brandenburg (10,3 Tage) mit den höchsten Verzügen.
Wie hoch ist der Anteil der Unternehmen mit Zahlungsverzögerungen?
Laut Coface sind 81 Prozent der deutschen Unternehmen im ersten Quartal 2025 mit Zahlungsverzögerungen konfrontiert – ein Anstieg gegenüber den Vorjahren. Besonders kritisch sind Rechnungen, die länger als sechs Monate offen bleiben, da sie ein erhebliches Liquiditätsrisiko darstellen.
Welche Maßnahmen ergreifen Unternehmen gegen Zahlungsverzug?
Viele Unternehmen haben ihr Forderungsmanagement angepasst, um Liquidität zu sichern.Trotz der Risiken bieten 84 Prozent weiterhin Lieferantenkredite an – meist mit kurzen Zahlungsfristen von rund einem Monat. Gleichzeitig zeigt sich eine Investitionszurückhaltung, da Betriebe selten Kredite nachfragen.