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Rohstoff-Studie 2016: China weiterhin größter Käufer

Die Rohstoffpreise haben nach Höchstständen in der ersten Jahreshälfte 2011 im weiteren Jahresverlauf deutlich nachgegeben. Seit Beginn des Jahres 2012 haben sich die Notierungen dann mit stärkeren Schwankungen bis Ende 2014 im Wesentlichen seitwärts bewegt, allerdings deutlich unterhalb des Niveaus von 2011. Seit Ende 2014 haben die Rohstoffpreise mehrheitlich deutlich nachgegeben und im Jahreswechsel 2015/2016 einen zwischenzeitlichen Tiefstand erreicht.

Preisentwicklung der Industriemetalle uneinheitlich

Im Jahr 2016 haben sich die Preise der börsennotierten Industriemetalle uneinheitlich entwickelt. So haben die Notierungen der Basismetalle Zink, Blei und Zinn zugelegt, während Aluminium, Kupfer und Nickel Abschläge hinnehmen mussten.

Insbesondere bei den Ferrolegierungen, Sondermetallen und einigen Industriemineralen haben die Jahresdurchschnittspreise im Jahr 2016 mehrheitlich sehr deutlich nachgegeben. Ob die Rohstoffpreise mittelfristig wieder steigen, insbesondere die Preise für die konjunkturabhängigen Industriemetalle, die sich parallel zur moderat wachsenden Weltwirtschaft nach oben bewegen sollten, bleibt abzuwarten.

Rohstoff-Studie 2016: China weiterhin größter Einkäufer

Insbesondere die seit dem Jahr 2015 in China stattfindenden wirtschaftspolitischen Veränderungen können diesen Trend noch wesentlich beeinflussen, da das Land mit seiner starken Rohstoffnachfrage einen wesentlichen Einfluss auf die Rohstoffmärkte hat.

Rohstoff Studie: Nickel sinkt stark, Zinn legt kräftig zu

Im Jahr 2016 verbilligte sich Aluminium im Jahresdurchschnitt um 3,5 %. Die Jahresdurchschnittspreise von Kupfer (–11,6 %) und Nickel (–18,9 %) notierten sehr deutlich unterhalb der Vorjahreswerte. Kupfer hat sich damit im fünften Jahr in Folge verbilligt. Für Blei (+4,7 %), Eisenerz (+4,7 %) und Zinn (+11,9 %) legten die Jahresdurchschnittspreise erstmalig seit 2013 wieder zu.

Der Jahresdurchschnittspreis von Zink stieg im Jahr 2016 um 8,2 %. Bei den Ferrolegierungen verzeichneten die Jahresdurchschnittspreise für Ferrochrom (–5,3 %), Ferromolybdän (–4,9 %), Ferrotitan (–30,7 %), Ferrovanadium (–0,7 %), Ferrowolfram (–12,3 %) und Ferrosilizium (–18,6 %) z. T. deutliche Abschläge. Allein der Jahresdurchschnittspreis für Ferromangan (+2,3 %) legte leicht und damit erstmalig seit dem Jahr 2010 zu.

Die Jahresdurchschnittspreise der Edelmetalle haben sich laut der Rohstoff-Studie im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr uneinheitlich entwickelt. So notierte der Goldpreis mit 1.248,2 US$/troz um 7,6 % über dem Vorjahreswert.

Auch Silber verteuerte sich um 9,0 % auf einen Preis von 17,10 US$/troz. Damit stiegen die Preise von Gold und Silber erstmalig seit 2013 bzw. 2012 wieder an. Die Durchschnittspreise von Platin und Palladium lagen im Jahr 2016 mit 6,4 % bzw. 11,5 % deutlich unter dem Vorjahreswert. Der Jahresdurchschnittspreis von Platin hat sich damit im fünften Jahr in Folge verbilligt.

Hochtechnologiemetalle mit kurzfristigen Preis-Peaks

Die Preisentwicklung der Hochtechnologiemetalle, die vor allem in Zukunftstechnologien Verwendung finden, unterliegen zumeist technologie- und spekulationsbedingten, oft kurzfristigen Preis-Peaks. Nach der Preisrally bei den Seltenen Erden, mit Preishöchstständen im Jahr 2011 und außergewöhnlich hohen Preisvolatilitäten im Verlauf der letzten Jahre, hat sich die Situation im Jahr 2016 weiter entspannt. Im Jahr 2016 verzeichneten alle Seltenen Erden erneut sehr kräftige Preisabschläge. So verbilligte sich z. B. Cerium um 31,7 %, Dysprosium um 29,0 % und Europium um 74,7 %.

Auch bei den Elektronikmetallen hat der Jahresdurchschnittspreis 2016 einheitlich nachgegeben. So mussten z. B. Gallium (–28,4 %), Germanium (–34,6 %) und Indium (–41,7 %), wie bereits im Vorjahr, erneut deutliche Abschläge hinnehmen.

China ist größter Rohstoff-Aufkäufer

Wie in den Vorjahren war China auch im Jahr 2016, trotz eines etwas geringeren Wirtschaftswachstums, der wesentliche Weltwirtschaftsmotor und auch maßgeblicher Treiber der Rohstoffnachfrage. Dieser Trend wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in den kommenden Jahren fortsetzen, wenn auch in etwas abgeschwächter Form.

Im Jahr 2016 verzeichneten die Basismetalle Aluminium, Blei, Kupfer und Zinn einen leichten, Zink sowie insbesondere Nickel einen deutlichen Anstieg der weltweiten Nachfrage. China stand im Jahr 2016, außer bei Erdöl, weiterhin weltweit an führender Stelle der Verbraucherländer wichtiger Industrierohstoffe. Deutschland zählt auch weiterhin zu den fünf größten Verbraucherländern bei den Industriemetallen Aluminium, Blei, Kupfer, Zink und Zinn.

Während Deutschland beim Zinkverbrauch, nach Platz 6 im Vorjahr, wieder zu den fünf größten Verbraucherländern zählt, belegte es im Jahr 2016 beim Nickelverbrauch, nach Platz 5 im Vorjahr, den achten Rang.

Wie die Rohstoff-Studie prognostiziert, wird die Rohstoffnachfrage in China in Zukunft nicht mehr so stark zunehmen wie in den vergangenen zehn Jahren. Beispielsweise verzeichnete China bei Blei im Jahr 2016 sogar einen Rückgang seines absoluten und prozentualen Anteils am globalen Verbrauch dieses Rohstoffs.

Bild: Nornickel

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